Bietet die Formel 1 kein echtes Racing mehr?
Eddie Cheever III: «Es ist nicht wie in der Formel 1 – wenn man sich da auch nur berührt, macht man etwas kaputt und das Auto funktioniert nicht mehr richtig»
Die Frage, ob Formelsport- oder Stock-Car-Rennen mehr Vergnügen bieten, stellt sich nicht nur aus der Zuschauer-Perspektive. Auch bei den Rennfahrern ist der Vergleich zwischen Formel 1 und dem NASCAR Sprint Cup immer wieder ein Thema, das zu hitzigen Diskussionen führt. Während die Liebhaber der Königsklasse über die Steinzeit-Technik und die brüske Fahrweise der NASCAR die Nase rümpfen, blicken die Anhänger der amerikanischen Stock-Car-Szene abschätzig auf die erforderliche Fingerspitzen-Arbeit der sensiblen Formel-1-Boliden.
Einer, der sich gegen die Formel 1 entschieden hat, ist Eddie Cheever III. Der Spross des ehemaligen Formel-1-Piloten Eddie Cheever Jr. hat sich nach einem Karriere-Start in den europäischen Nachwuchsformeln für einen Wechsel zur NASCAR Whelen Euro-Serie entschieden, eine Art europäische Ausgabe der amerikanischen NASCAR-Sprint-Cup-Serie.
Im Gespräch mit dem Daytona Beach News Journal erklärt der 21-jährige Römer: «Ich habe meine Rennfahrer-Karriere in Formelsport-Boliden begonnen, weil jeder europäische Nachwuchsfahrer davon träumt, eines Tages in der Formel 1 zu fahren.» Doch nun will er von der prestigeträchtigsten Motorsportklasse nichts mehr wissen. Stattdessen hat er sich in die Stock Car-Fahrweise verliebt.
Cheever III schwärmt: «Ich liebe diese Art von Rennfahren, denn es ist mehr Racing und weniger Auto. Man braucht nicht das beste Auto, um zu gewinnen, der beste Fahrer holt den Sieg. Die Stock Cars sind doppelt so schwer wie alle anderen Rennautos, die ich bisher fuhr. Im Vergleich zu allem Anderen sind sie Elefanten. Trotzdem ist es ein Riesenspass, sie zu fahren. Man kann sich gegenseitig anrempeln. Es ist nicht wie in der Formel 1. Wenn man sich da auch nur berührt, macht man etwas kaputt und das Auto funktioniert nicht mehr richtig.»