Michael Schumacher «langfristig» in Reha
Michael Schumacher hat einen langen Weg vor sich
Die «beste Nachricht des Jahres» kam am Montagmittag. Michael Schumacher ist aus dem Koma erwacht und wurde nach 169 Tagen in der Universitätsklinik in Grenoble nach Lausanne verlegt, wo er «seine lange Phase der Rehabilitation fortzusetzen» wird.
Nach Meldungen des Blick verlief der Transport des 45-Jährigen wie eine Geheimdienst-Aktion. Anstatt mit einem Helikopter wurde Schumacher die 200 Kilometer in einem Krankenwagen gefahren. Nicht einmal die Besatzung des Wagens habe gewusst, wen sie transportieren, bis sie in Grenoble angekommen waren, da der Transport unter falschem Namen angemeldet war.
Iwan Zerzuben, der Direktor der Sanität Oberwallis, bestätigte die Fahrt gegenüber der Nachrichtenagentur sda. «Ich kann bestätigen, dass wir die Verlegungsfahrt am Montag durchgeführt haben. Weitere Angaben mache ich nicht.»
Der Chef der klinischen Neurowissenschaften der Klinik in Lausanne, Richard Frackowiak, erklärte, dass die Verlegung unter «sehr, sehr guten Bedingungen verlaufen» sei. Nun werde die Rehabilitation in der Abteilung für klinische Neurowissenschaften weitergeführt.
Michael Schumacher ist nicht der erste prominente Patient der Klinik. Zuletzt war das CHUV im vergangenen Jahr in den Schlagzeilen, als Experten dort untersuchten, ob Ex-Palästinenserführer Jassir Arafat einem Giftmord mit Polonium zum Opfer gefallen sein könnte. Außerdem ließ sich auch Filmstar Roger Moore bereits dort behandeln, George Harrison unterzog sich 2001 einer Behandlung gegen Krebs und Hollywood-Star Keanu Reeves kümmerte sich 2007 um seine Schwester, die an Leukämie erkrankt war.
«Wir haben eine besondere VIP-Prozedur für solche Fälle. Für Schumacher und seine Familie wurde ein besonderer Bereich errichtet», erklärte der Sprecher des Klinikums, Darcy Christen gegenüber Bild.de. Eine besondere medizinische Behandlung werde es für den prominenten Patienten jedoch nicht geben. Es würden zwar besondere Sicherheitsvorkehrungen getroffen, er werde aber betreut wie jeder andere Patient. «Business as usual», sagte Richard Frackowiak. Außerdem werde selbstverständlich die Privatsphäre Schumachers und seiner Familie ebenso gewahrt wie die ärztliche Schweigepflicht.
Daher werde es auch zum Verlauf der Reha keinerlei Einzelheiten geben, machte Klinik-Sprecher Christen klar. Man müsse sich jedoch darauf einstellen, dass die Reha lange dauern könne. «Die Überstellung in unser Krankenhaus bedeutet nicht, dass sich sein Zustand in den vergangenen Wochen markant verbessert hat. Er ist mal bei Bewusstsein, mal nicht», sagte er.
«Es wird eine lange Reise und niemand kann sagen, wie sie ausgehen wird. Was immer auch passiert, es wird viel Geduld erfordern.» Die neurologische Abteilung der Klinik unter Richard Frackowiak sei eine der besten der Welt, so Christen weiter. «Für Michael Schumacher gibt es keinen bessern Platz, an dem er jetzt sein könnte.» Außerdem hat die Klinik eine einzigartige «Outdoor-Therapie» im eigenen 200-qm-Garten.