Training: Mercedes gibt in Spielberg das Tempo vor
Nico Rosberg holt die erste Bestzeit
Denn der Vorsprung von Nico Rosberg (1:11,295 Minuten) und Lewis Hamilton (1:11,435) auf den Rest des Feldes war nicht so groß wie vielleicht befürchtet. Der Dritte Fernando Alonso hatte im Ferrari nur 0,311 Sekunden Rückstand auf Rosberg. Felipe Massa fuhr im Williams in 1:11,756 Minuten auf den vierten Platz.
Zweitbester Deutscher war Nico Hülkenberg im Force India auf Rang sieben. Probleme hatte offenbar Red Bull. Weltmeister Sebastian Vettel wurde mit 1,7 Sekunden Rückstand auf die Spitze nur 15., sein Teamkollege Daniel Ricciardo war als 13. ebenfalls nicht viel besser. Zum Vergessen war die Session für Adrian Sutil. Der Sauber-Pilot drehte nur neun Runden und wurde 21. und damit Vorletzter.
Vorbereitung mit YouTube
Hülkenberg hatte sich mit YouTube-Clips vorbereitet, andere Piloten wie gewohnt im Simulator. Denn Spielberg ist für den Großteil der Formel 1 Neuland. «Nach fünf bis zehn Runden hat man die Strecke ziemlich drin, nach dem Freitag dann komplett», erklärte Hülkenberg stellvertretend für alle Fahrer. Nahezu das komplette Fahrerfeld hatte sich auf die Rückkehr nach Österreich gefreut.
«Der Empfang war richtig cool. Sogar am Flughafen. So viele Menschen, das habe ich noch nicht erlebt. Das macht eine riesige Freude. Es ist geil, dass wir wieder hier fahren», sagte Nico Rosberg. Auch wenn die Strecke zu den kürzesten im Kalender gehört. Und nur wenige Kurven hat, in denen man Zeit gewinnen kann. Fernando Alonso erwartet deshalb auch ein enges Qualifying. Ein Fehler – und die Strafe folgt auf dem Fuße. «Dann verliert man viele Plätze in der Startaufstellung», so der Ferrari-Pilot.
Kein Wunder also, dass mit Beginn der 90-minütigen Session auch gleich alle Autos auf die Strecke gingen. Die ersten Bestzeiten setzten nach knapp zehn Minuten bei kühlen 14 Grad und bewölktem Himmel dann auch die beiden Mercedes. Alonso und Kimi Räikkönen testeten für die Scuderia einige neue Teile, die der Traditionsrennstall mit nach Spielberg gebracht hat. Und im besten Fall im Qualifying zum Einsatz bringen will.
Funkenschlag-Test am Freitag
Ebenfalls getestet wurde im ersten Training Funkenschlag, der durch Titan-Platten am Unterboden geschaffen werden soll. Versuchskaninchen war in der ersten Session Rosberg, im zweiten Training am Nachmittag sollte dann Kimi Räikkönen im Ferrari die Funken überspringen lassen.
Nach knapp 20 Minuten gab es erstmals Gelbe Flaggen, als Marcus Ericsson seinen Caterham ausgangs der ersten Kurve nach der Start-und-Zielgeraden ausrollen ließ und abgeschleppt werden musste.
Nach dem ersten Drittel des freien Trainings führte Lewis Hamilton das Klassement vor Räikkönen und Hülkenberg. Rosberg belegte Rang 13 und Sebastian Vettel rangierte im Red Bull auf Platz 14. Der Weltmeister hatte kurz zuvor seine erste gezeitete Runde absolviert. Als problematisch erwies sich die erste Kurve nach Start-Ziel, wo einige Piloten von der Strecke abkamen.
Kurz nach den ersten 30 Minuten kamen die Autos in die Box. Nach einer zehnminütigen «Pause» für Arbeiten an den Boliden oder neue Reifen kamen die Boliden nach und nach auf die Strecke zurück. Der erste war Kevin Magnussen, der sich auf weichen Reifen prompt auf den zweiten Platz verbessert. Die Bestzeit schnappte sich dann aber Button, ehe Rosberg ein erstes Ausrufezeichen an diesem Vormittag setzte: Bestzeit für den WM-Führenden knapp 40 Minuten vor dem Ende der Session. Eine halbe Sekunden schneller als der Zweitplatzierte.
Einsetzender Regen bereitet Probleme
Dann wurden auf den Tribünen die Regenschirme aufgespannt. Denn der für Freitag angekündigte Regen setzte erstmals leicht ein, an einigen Stellen auf der Strecke wurde es rutschig. Und bis auf vier Unentwegte fuhren alle Piloten umgehend wieder in die Box.
Wenig später gab es eine Schrecksekunde für Vettel: Der 26-Jährige kam nach der letzten Kurve von der Strecke ab, fuhr aufs Gras und drehte sich insgesamt drei Mal. Sein Red Bull rauschte dabei nur ganz knapp an den Leitplanken vorbei.
Der einige Minuten zuvor einsetzende Regen bereitete aber auch den anderen Piloten Probleme. Vettels Teamkollege Daniel Ricciardo kam an der gleichen Stelle wie der Titelverteidiger vom Kurs ab, fuhr ebenfalls aufs Gras, landete aber wieder auf der Strecke und bekam seinen Red Bull ohne Dreher unter Kontrolle.
Nachdem einige Piloten erneut in Kurve eins von der Strecke abkamen, verzog sich das komplette Fahrerfeld erneut in die Box.
Nachdem der Regen aufhörte, kehrten die Fahrer für die letzten 15 Minuten noch einmal zurück. Wirkliche Verbesserungen der Zeiten gab es aber nicht mehr.