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Daniil Kvyat: «Muss alles löschen, was ich weiss»

Von Agnes Carlier
Daniil Kvyat über den Red Bull Ring: «Der letzte Sektor ist ein Traum für jeden Fahrer»

Daniil Kvyat über den Red Bull Ring: «Der letzte Sektor ist ein Traum für jeden Fahrer»

Toro Rosso-Pilot Daniil Kvyat spricht im exklusiven SPEEDWEEK.com-Interview über den Red Bull Ring, seinen Wachstumsschub und sein Heimrennen in Sotschi.

Der Formel-1-Karrierestart ist Toro Rosso-Talent Daniil Kvyat gelungen: Der junge Russe, der erst nach dem China-GP seinen 20. Geburtstag gefeiert hat, konnte in drei der ersten vier Grands Prix der Saison punkten – was ihn zum erfolgreichsten Teenager in der Geschichte der Formel 1 macht.

Der jüngste Pilot im Formel-1-Feld war gerade Mal neun Jahre alt, als der letzte Österreich-GP ausgetragen wurde, und sein Team Toro Rosso gab es damals noch nicht – der Rennstall aus Faenza war damals noch unter dem Namen Minardi am Start. Im exklusiven SPEEDWEEK.com-Interview spricht der Rookie über die letzten beiden Rennwochenenden, die nicht nach Plan liefen und seinen Heim-GP in Sotschi.

Daniil Kvyat, wie gut kanntest du den Red Bull Ring vor diesem Rennwochenende?

Ja, aus den Nachwuchsformeln, ich war beispielsweise mit der 2.0-Liter-Klasse der Renault World Series hier. Auch im letzten Jahr war ich hier. Mir gefallen die letzten vier Kurven besonders gut, die sind sehr flüssig. Ich mag schnelle Strecken, und der Red Bull Ring ist eine sehr gute Strecke. Ich bin hier seit jeher gerne unterwegs. Dass ich die Strecke schon gekannt habe, hat aber nicht viel gebracht – ausser vielleicht, dass ich mich in den ersten Runden nicht auf einen komplett neuen Kurs einstellen musste. Ich wusste von Anfang an, wo es langgeht. Aber wir Fahrer lernen ohnehin sehr schnell, es ist also kein Vorteil. Die meisten Formel-1-Piloten waren vor diesem Wochenende aber noch nicht hier unterwegs. Die Meisten befinden sich also in derselben Situation.

Gefällt dir der Red Bull Ring?

Die Strecke ist schnell und richtig gut. Der letzte Sektor ist ein Traum für jeden Fahrer. Abgesehen vom Namen hat sich nicht sehr viel verändert, die Streckenführung ist weitgehend die Gleiche geblieben: Die ersten drei Kurven sind langsam und am Ende wird’s dann richtig flott, weil dann die Highspeed-Kurven kommen.

Helfen dir die guten Erinnerungen, die du mit dieser Strecke verbindest?

Nicht wirklich, denn das ganze Team muss sich hier zurechtfinden, damit wir Fortschritte machen, auch die Mechaniker. Ich muss vielmehr alles löschen, was ich von früher weiss, und bei Null beginnen.

Die letzten beiden Grands Prix liefen für dich nicht nach Plan. Wie habt ihr das verarbeitet?

Ja, wir hatten einige Probleme. Aber das passiert halt, deswegen war ich nicht deprimiert oder so. Für mich hat sich im Team nicht viel geändert.

Wie aufregend ist es für dich, einen neuen Grand Prix zu bestreiten?

Ich bin vor jedem Grand Prix aufgeregt, auch nach sieben Rennen. Ich arbeite an jedem Rennwochenende sehr hart und schon eine gewisse Routine. Da ist kein Raum für Fehler. Jeder gibt sein Bestes.

Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko sagt, du bist sehr schnell gewachsen – bist du zu gross für die Formel 1?

Dr. Marko! Diesen Winter habe ich ein strenges Trainingsprogramm absolviert. Natürlich gehöre ich zu den grossgewachsenen Fahrern, aber es gab in der Vergangenheit auch grössere Piloten, wie etwa Mark Webber oder Gerhard Berger. Ich hatte einen Wachstumsschub, aber der ist jetzt vorbei, denke ich.

In diesem Jahr steht auch die GP-Premiere in deiner Heimat Russland an. Wie gut kennst du die Strecke?

Bisher kenne ich die Streckenführung nur von der Karte, aber das ist natürlich noch keine grosse Hilfe. Mal schauen, wie die Strecke vor Ort aussieht. Bis ich dort bin, werde ich mit dem Simulator Vorlieb nehmen müssen.

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