Mercedes-Schreck: Das Erfolgsrezept von Williams
Rob Smedley: «Hat sich die Rangordnung zwischen Mercedes, Red Bull Racing und Ferrari seit Saisonbeginn wirklich verändert?»
Nachdem das Williams-Team im vergangenen Jahr die schlechteste Saison der Teamgeschichte erlebt hatte, durfte sich der Privatrennstall aus Grove in dieser Saison schon über 135 WM-Zähler freuen. 27 davon sammelte der britische Traditionsrennstall in Spielberg, wo die beiden Williams-Piloten Felipe Massa und Valtteri Bottas aus der ersten Startreihe ins Rennen gehen durften. Am Ende durfte der junge Finne als Dritter seinen ersten Podestplatz in der Königsklasse des Motorsports feiern, Massa kreuzte die Ziellinie hinter seinem Teamkollegen als Vierter.
Seit dem achten Saisonlauf in Österreich sorgen die Renner in der legendären Martini-Racing-Lackierung neben Red Bull Racing-Team-Neuling Daniel Ricciardo die ersten Verfolger der überlegenen Silberpfeile. Trotzdem ist Chefingenieur Rob Smedley überzeugt, dass Williams noch zulegen muss, um die Lücke zu den Spitzenreitern zu schliessen.
«Wenn man Mercedes als Messlatte nimmt – und das ist das Silberpfeil-Team zweifelsohne, denn es macht mit Abstand den besten Job im Feld – sind wir keine echte Bedrohung. Aber dass wir den Rückstand verkleinern konnten, ist sehr ermutigend», erklärt der 40-Jährige Brite im ESPN-Interview.
Smedley, der jahrelang der Ferrari-Renningenieur von Felipe Massa war und dem kleinen Brasilianer zu Williams folgte, ist überzeugt, dass der Williams-Erfolg umso höher zu werten sei, als die Konkurrenz der Briten keine echten Fortschritte hat machen können: «Hat sich die Rangordnung zwischen Mercedes, Red Bull Racing und Ferrari seit Saisonbeginn wirklich verändert? Wenn man sich die Zahlen aus den Qualifyings und Rennen anschaut, dann sieht man keine grossen Wechsel. McLaren konnte etwas zulegen, und wir auch. Wir konnten uns also aufgrund unserer Leistungssteigerung und der Art, wie wir das Team betreiben, verbessern. Und nicht, weil die Anderen etwa Rückschritte gemacht hätten.»
Smedley hat allen Grund, zuversichtlich nach vorne zu blicken: Die Streckencharakteristiken der anstehenden Rundkurse in Belgien und Italien sollten dem Williams-Renner besonders gut liegen.