Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

1. Training Belgien: Sebastian Vettel mit Problemen!

Von Vanessa Georgoulas
WM-Leader Nico Rosberg fuhr im Silberpfeil mit 1:51,577 min die schnellste Runde auf dem Circuit de Spa-Francorchamps

WM-Leader Nico Rosberg fuhr im Silberpfeil mit 1:51,577 min die schnellste Runde auf dem Circuit de Spa-Francorchamps

Formel-1-WM-Leader Nico Rosberg drehte im ersten freien Training zum Belgien-GP die schnellste Runde, Red Bull Racing-Champion Sebastian Vettel startete mit technischen Problemen in die zweite Saisonhälfte.

Der Erste, der sich nach der Sommerpause auf den Circuit de Spa-Francorchamps getraute, war der dreifache Le-Mans-Sieger André Lotterer. Der 32-jährige Deutsche, der schon 2002 als Testfahrer für das Jaguar-Team unterwegs war, ersetzt am Belgien-Wochenende den Japaner Kamui Kobayashi im Caterham. Lotterer, der in Duisburg geboren wurde aber in Belgien aufwuchs, rückte im ersten freien Training erstmals im aktuellen Caterham aus.

Das späte GP-Debüt kam unerwartet, wie Lotterer im Fahrerlager von Belgien bestätigte: «Man kam vor drei Wochen auf mich zu und diese Chance konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen.» Erst am Montag sass der Audi-Werksfahrer erstmals im Simulator, um sich auf sein Gastspiel vorzubereiten. Entsprechend langsam liess er es angehen: Nach sieben Runden betrug sein Rückstand auf die Spitze rund sieben Sekunden.

Verwirrung um Marussia-Cockpit

Auch Alexander Rossi, Test- und Ersatzfahrer von Marussia, hätte für Max Chilton das ganze GP-Wochenende in Belgien bestreiten sollen. Doch noch während des Trainings wurde verkündet, dass der 23-jährige Brite ab dem zweiten Training wieder in seinem Cockpit sitzen würde. Das sorgte für Verärgerung bei vielen Berichterstattern, die sich vom Blondschopf verschaukelt fühlten. Denn noch am Vortag hatte Chilton über sein Management verkündet, dass er sein Cockpit freiwillig räume, um dem in finanzielle Schräglage geratenen Team die Möglichkeit zu geben, den Einsatz beim GP in Belgien zu verkaufen.

Hinter den Kulissen wurde gemunkelt, dass Chiltons Sponsoren den zweiten Teil der vereinbarten Summe nicht rechtzeitig überwiesen hatten. Der ehemalige GP-Pilot und heutige Sky Sport 1-TV-Experte Marc Surer erklärte: «Das ist so in der Formel 1, wenn das Geld nicht rechtzeitig kommt. Solche Geschichten hat es immer schon gegeben.»

Fernando Alonso: Schrecksekunde vor Eau Rouge

Die ersten Piloten, die sich eine Rundenzeit notieren liessen, waren die McLaren-Fahrer Jenson Button und Kevin Magnussen. Aber auch die Konkurrenz liess sich nicht lange bitten – abgesehen von den beiden Lotus-Piloten Romain Grosjean und Pastor Maldonado, die auch 25 Minuten nach Trainingsbeginn noch nicht auf der Zeitenliste aufgetaucht waren. Maldonado drehte nur drei Runden auf dem Extra-Reifensatz, der nach der ersten halben Stunde wieder zurückgegeben werden muss, war dafür aber der erste Pilot, der auf dem zweiten Satz ausrückte.

Kurz vor Ablauf der ersten halben Stunde sorgte Ferrari-Star Fernando Alonso für Aufregung in der Boxengasse, weil er bei der Anfahrt auf die berühmte Eau Rouge rechts in die Auslaufzone auswich und stoppte. «Er hatte keinen Vortrieb mehr, es sieht aus, als hätte der Motor ausgesetzt», kommentierte Surer. Nachdem der Weltmeister von 2005 und 2006 ein paar Knöpfe am Lenkrad gedrückt hatte, ging es weiter. Auch die beiden Mercedes-Piloten Nico Rosberg und Lewis Hamilton sorgten mit Ausritten neben der Strecke vor der Zielschikane für Action.

Sebastian Vettel: Probleme beim Hochschalten

Auch die Puhon-Kurve bereitete dem Weltmeister von 2008 Probleme: Hamilton rauschte zu schnell in die Kurve und rutschte in der Folge in die Auslaufzone. Der Silberpfeil-Pilot war nicht der Einzige, der sich mit der schnellen Kurve schwer tat: Auch der vierfache Champion Sebastian Vettel geriet an gleicher Stelle in die Auslaufzone. Der Red Bull Racing-Pilot, der weiterfahren konnte, hatte zuvor über Probleme beim Hochschalten geklagt. Bald darauf tat es Toro Rosso-Rookie Daniil Kvyat den Weltmeistern gleich.

Nur selten liess sich das Sauber-Duo auf dem Circuit de Spa-Francorchamps blicken. Keine halbe Stunde vor Trainingsende hatte Testfahrer Giedo van der Garde gerade mal sechs Runden gedreht. Stammpilot Adrian Sutil schaffte nur eine Runde mehr. «Die haben offenbar technische Probleme», vermutete Surer. Einen schlechten Eindruck machte Marcus Ericsson. Der Formel-1-Rookie war im Caterham langsamer als Gaststarter Lotterer unterwegs und drehte sich beim Versuch, eine bessere Rundenzeit zu erzielen.

Kimi Räikkönen: Überhitzung sorgt für Zwangspause

Rund 20 Minuten vor dem Trainingsende musste Kimi Räikkönen die Box ansteuern. Das Energierückgewinnungssystem des Ferrari-Finnen überhitzte und der Iceman wurde angewiesen, in langsamer Fahrt die Box anzusteuern. Zuvor war Räikkönen der fünftschnellste Mann im Feld gewesen. Auch Alonso war in Form: Der Asturier belegte mit nur zwei Zehntelsekunden Rückstand den dritten Platz hinter dem Mercedes-Duo.

Einen starken Eindruck hinterliess auch das McLaren-Duo. Surer erklärte: «Button hat die viertschnellste Runde gedreht, man sieht, dass der McLaren hier gut liegt.» Auf Top-Ten-Positionen reihten sich auch die Force India-Fahrer Nico Hülkenberg und Sergio Pérez ein, wobei der Mexikaner die schnellere Runde fuhr. Surer vermutete: «Nico ist wohl mit viel Sprit an Bord unterwegs, das machen viele Piloten zum Trainingsende hin.»

Sebastian Vettel: Auspuff verursacht Sorgenfalten

Auch Vettel wurde in den letzten Minuten von einem Problem heimgesucht. Der Blick in die Box bestätigte: Das Red Bull Racing-Team hatte alle Hände voll zu tun. Surer kommentierte: «Oh, da ist der Unterboden weg. Das macht man normalerweise nur, wenn man technische Probleme hat. Für Vettel läuft es also wieder nicht problemlos. Da, wo sie jetzt hinschauen, sitzt das ERS. Gut möglich, dass dieses auch hier überhitzt hat, denn Red Bull hat hier wieder einmal das engste Kleid angezogen», spielte der Schweizer auf die Motorenabdeckung des Weltmeisterteams an. Später wurde vermeldet: Den Weltmeister quälte ein Problem mit dem Auspuff.

Am Ende behielt Rosberg die Nase vor Hamilton, Alonso, Button, Räikkönen und Pérez. Magnussen, Hülkenberg, Red Bull Racing-Pilot Daniel Ricciardo und Williams-Talent Valtteri Bottas komplettierten die Top-Ten. Vettel musste sich mit einem Rückstand von 1,792 sec mit Platz 11 begnügen. Sauber-Pilot Sutil belegte mit 2,126 sec Rückstand den 14. Platz.

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