Jenson Button & Max Verstappen: Angebot abgelehnt
Jenson Button
Wer Max Verstappen im Fahrerlager von Spa-Francorchamps finden will, muss sich nur nach einer Menschentraube Ausschau halten. Der 16jährige Holländer wird auf Schritt und Tritt von Fotografen verfolgt.
Für Fahrer wie Carlos Sainz junior (Red-Bull-Nachwuchspilot) oder Stoffel Vandoorne (McLaren-Zögling) muss die Beförderung eine schallende Ohrfeige sein: der Spanier hatte sich ausgerechnet, den Toro-Rosso-Platz 2015 zu erhalten, daraus wird nun nichts. Und ein GP2-Jahr, wie McLaren für den jungen Belgier Vandoorne arrangiert hat, lässt Formel-3-Sensation Verstappen gleich mal ganz aus.
Stoffel Vandoorne zum Debüt von Max: «Im Grunde ist es ganz einfach – entweder er verbrennt sich seine Flügel und stürzt ab. Oder er setzt sich durch. Das regelt sich in diesem Sport von alleine.»
Auch für Jenson Button muss sich das seltsam anfühlen: Er ist schon gegen Verstappen gefahren, allerdings gegen Max’ Papa Jos, heute ist der McLaren-Star mehr als doppelt so alt wie der angehende Formel-1-Fahrer Verstappen junior!
Button, Formel-1-Champion 2009, erinnert sich an seine Anfänge: «Bei mir und Williams lief es damals so – ich war mit Dad und ein paar Kumpels in einem Pub, auf ein Bierchen und was zu essen. Frank Williams rief mich an und fragte, ob ich bereit sei für die Formel 1, und ich antwortete: nein. Mein Vater sah mich an und meinte: „Ich fasse es nicht, was du da gerade gesagt hast. Ruf ihn sofort zurück und schwindel ein wenig; sag ihm, dass du sehr wohl bereit bist!“ Also habe ich das getan, und daraus ergab sich ein Test und später dann mein erster Formel-1-Vertrag.
«Wenn dir jemand ein Formel-1-Angebot unterbreitet, dann stellst du dich kaum hin und lehnst das höflich ab. Denn du weisst ja nie, ob sich eine solche Gelegenheit nochmals bieten wird.»
Interessant: Noch jeder Formel-1-Fahrer, der in Belgien gefragt worden ist, ob er selber mit 17 Jahren für den GP-Sport bereit gewesen wäre, hat mit nein geantwortet!
Kimi Räikkönen lacht: «Ich kam mit 23 Autorennen in die Formel 1. Aber ich war schon etwas älter als Max Verstappen. Für mich war die Umstellung damals kein Problem. Heute sind die Autos leichter zu fahren als damals, also sehe ich grundsätzlich für Verstappen kein Problem.»