Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Rosberg-Hamilton-Crash: Neue FIA-Untersuchung?

Von Adam Cooper
Eiszeit zwischen Lewis Hamilton und Nico Rosberg

Eiszeit zwischen Lewis Hamilton und Nico Rosberg

Die große Frage in dieser Woche ist, ob sich die FIA dafür entscheiden wird, den Unfall zwischen Rosberg und Hamilton noch einmal zu untersuchen, nachdem der Brite Interna aus der Teambesprechung ausplauderte.

Ursprünglich hatten die Stewards den Crash als Rennunfall abgetan und es gab zu keinem Zeitpunkt einen Hinweis, dass es eine weitere Untersuchung geben könnte. Nachdem Hamiltons Kommentare publik wurden, war das Rennwochenende schon offiziell vorbei und das Ergebnis bestätigt.

Hamilton sagte in einem Interview, dass Rosberg bei der Teambesprechung zugegeben hatte, dass der Unfall vermeidbar gewesen wäre, was der FIA-Formulierung «einen vermeidbaren Unfall auslösen» nahekommt. Somit könnte sich die Motorsportbehörde veranlasst sehen, den Unfall neu zu untersuchen, insbesondere da ein WM-Kandidat seinen direkten Rivalen dazu brachte, punktelos zu bleiben. FIA-Präsident Jean Todt könnte den Prozess in Gang setzen.

Das Vorgehen ist einfach. Sollte die FIA entscheiden, dass «ein neues Element» aufgetaucht ist, könnten die Stewards aus Spa erneut zusammengerufen werden und beide Parteien ein weiteres Mal vorladen – beide Fahrer und die anderen Anwesenden der Besprechung, Paddy Lowe, Toto Wolff und möglicherweise Niki Lauda.

Sollte es nicht möglich sein, die Stewards aus Spa zusammen zu rufen, könnten sie die Aufgabe an die des nächsten Rennens in Monza delegieren. Die Stewards aus Deutschland, Belgien und Italien könnten zwar leicht wieder zusammenkommen, bei Vincenzo Spano aus Venezuela wäre das etwas schwieriger.

Schon 2009 nach dem Grand Prix von Australien wurde ein Vorfall erneut untersucht – auch nach Kommentaren von Lewis Hamilton gegenüber Medien. Damals belastete er sich allerdings selbst.

Jarno Trulli hatte Lewis während einer Safety-Car-Phase überholt, der gestand jedoch, das er die Anweisung bekommen hatte, den Italiener vorbei zu lassen. Diese Geschichte änderte er bei einer späteren Befragung durch die Stewards aber und Trulli wurde bestraft. Durch eine Geschichte dieses Autors erfuhr die FIA von Hamiltons Aussagen gegenüber den Medien und der Fall wurde nach dem Malaysia-Wochenende erneut aufgerollt und Lewis nachträglich disqualifiziert.

Nun stellt sich die Frage, ob Lewis' Aussagen als «neues Element» gewertet werden können, insbesondere, da es keine Aufzeichnung des Teamgesprächs gibt. Realistisch gesehen ist es kaum möglich, dass die FIA die Wahrheit erfährt und daher ein vergebliches Unterfangen, den Fall weiter zu verfolgen.

Sollten sich die Stewards von Monza aber tatsächlich damit befassen, wäre Derek Warwick der Fahrersteward und der tat seine Meinung am Montagmorgen in einem Radiointerview der BBC kund.

«Was Nico sagen wollte war wohl, dass er genug von Hamiltons forscher Fahrweise wie in Bahrain und auch in Budapest hatte und nicht nachgeben wollte», sagte Warwick. «Was ungeschickt oder dumm von Nico war, ist, dass er es in der zweiten Runde getan hat. Das ist inakzeptabel. Es geht nicht, dass sich Teamkollegen gegenseitig abschießen. Ich stimme Toto Wolff zu, es ist total inakzeptabel.»

Er sagte aber nicht, dass die FIA handeln sollte. «Das ist schwierig. Letztes Jahr baten die Fahrer die Stewards konsequenter zu sein, also sprachen wir mehr Strafen aus. Vor etwa drei Rennen baten sie die FIA, die Regeln lockerer zu interpretieren und die Jungs es selber auf der Strecke ausmachen zu lassen und genau das passiert im Moment. Man kann es den Fahrern einfach nicht Recht machen. Darüber müssen wir wohl genauer nachdenken, ich glaube aber, das ist ein internes Problem, nicht wirklich eines der FIA oder der Stewards.»

«Sie müssen Rosberg irgendwie maßregeln und sicherstellen, dass die beiden sich nicht mehr berühren. Sie sagten von Saisonbeginn an, dass sie beide frei fahren lassen würden und dann vielleicht mit einem massiven Streit rechnen müssten und sie mussten mit dem rechnen, was am Sonntag passiert ist.»

Das wahrscheinlichste Ergebnis wäre eine Strafversetzung, falls Rosberg wirklich bestraft werden sollte.

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