Eddie Jordan: «Fahrer haben keine Schuld»
Eddie Jordan verteidigt Nico Rosberg
Eddie Jordans Fahrer kämpften zwar nie um die Weltmeisterschaft, der Ire leitete aber 15 Jahre lang sein eigenes Formel-1-Team und weiß, wovon er spricht. Eine Situation wie die zwischen Nico Rosberg und Lewis Hamilton in der zweiten Runde des Grand Prix von Belgien hätte es nie geben dürfen, findet Jordan. Außerdem sei Nico Rosberg nicht der wirklich Schuldige am Crash. «Das Team übt keine Kontrolle aus, wie sie normal wäre», wirft er den Mercedes-Chefs vor.
«Was hier passiert ist, hätte durch klare Anordnungen des Teams so leicht vermieden werden können», sagte Jordan bei der BBC. «Man hätte ihnen sagen müssen, sich nicht gegenseitig zu überholen und keine Probleme zu verursachen, bis das Rennen sich eingependelt hat. In meinen Augen ist das eine Entscheidung, die von der Teamleitung hätte getroffen werden müssen. Das hätte nie passieren dürfen. Man darf den Fahrern keine Schuld geben.»
Es sei daher auch falsch, Nico Rosberg zum Buhmann zu machen, betonte der 66-Jährige, der schon auf dem Podium versuchte, die Fans zur Ruhe zu rufen. «Er hat einen Fehler gemacht. Er weiß, dass er einen Fehler gemacht hat», verteidigt er den WM-Führenden. «Man muss ihn jetzt nicht kreuzigen.»
Der Friede im Team sei nun aber endgültig Vergangenheit, fürchtet Jordan und von einer Freundschaft zwischen Nico Rosberg und Lewis Hamilton könne schon gar keine Rede mehr sein. «Das bedeutet jetzt Krieg. Leider ist es dazu gekommen. Wahrscheinlich hat die Kriegserklärung heute stattgefunden.»
Etwas lockerer sieht dagegen die Konkurrenz den Zwischenfall. «Für mich sah es wie ein Rennunfall aus. Das sind zwei Jungs, die beide die Weltmeisterschaft gewinnen wollen», fand Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner. «Das ist nun mal Rennsport und so etwas passiert schon mal.»
Nico Rosberg böse Hintergedanken zu unterstellen, findet auch David Coulthard falsch. «Er hat es sicher nicht mit Absicht gemacht», ist der Schotte sicher. «Er war nur etwas ungeschickt. Er weiß, dass er im Rad-an-Rad-Kampf nicht so gut ist wie Lewis und er war frustriert, weil er schon in der ersten Kurve die Pole Position verloren hat.»