Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Nico Rosberg (Mercedes): «Der Crash war vermeidbar»

Von Vanessa Georgoulas
Nico Rosberg: «Wichtig ist, dass man sich die Szene nochmals anschaut und das Regelwerk richtig liest, bevor man sich eine Meinung bildet»

Nico Rosberg: «Wichtig ist, dass man sich die Szene nochmals anschaut und das Regelwerk richtig liest, bevor man sich eine Meinung bildet»

Mercedes-Pilot Nico Rosberg reagiert nach seinem Zweitrunden-Crash mit Teamkollege Lewis Hamilton auf die Kritik von Toto Wolff und Niki Lauda und erklärt: «Wichtig ist, dass man sich die Szene nochmals anschaut.»

Dicke Luft bei Mercedes: Seit dem Crash von Nico Rosberg und Lewis Hamilton in der zweiten Runde des Belgien-GP ist die Aufregung gross. Denn der WM-Leader und sein Teamkollege und erster Verfolger im Titelkampf gerieten schon in der ersten Runde aneinander. Dafür gab es reichlich Kritik – auch von der Führung der Silberpfeile. Motorsport-Direktor Toto Wolff und der Vorstandsvorsitzende Niki Lauda erklärten unisono: «Dieser Unfall zu diesem Zeitpunkt im Rennen ist inakzeptabel.»

Während Wolff sich gleich nach dem Rennen nicht zur Schuldfrage äussern wollte, sprach Lauda Klartext. Der dreifache Formel-1-Weltmeister wetterte: «Lewis war vorn, dann kam der Nico, drängte hinein lenkte noch einmal hinüber und erwischte ihn am Reifen. Natürlich war auch Pech dabei, aber Auslöser war der Nico. das war sein Fehler.»

Auf diese Kritik angesprochen erklärte Rosberg im RTL-Interview: «Den Unfall kann ich nicht kommentieren, ich habe ihn mir noch nicht genau angeschaut. Wichtig ist, dass man sich die Szene nochmals anschaut und das Regelwerk richtig liest, bevor man sich eine Meinung bildet. Ich habe die Kritik von Niki und Toto jetzt nicht selbst gehört, aber ich respektiere ihre Meinung natürlich. Klar wäre der Unfall vermeidbar gewesen, alles ist vermeidbar. Aber nur weil sie dieses Wort in den Mund nehmen, heisst es nicht, dass sie mir die Schuld dafür geben. Wir müssen nun zusammensitzen und das Ganze besprechen.»

Auf die Frage, ob er noch am Rennsonntag das Gespräch mit seinem Teamkollegen Hamilton suche, reagiert Rosberg ausweichend: «Mal sehen, es ist auf jeden Fall spannen, wir werden sehen.» Viel lieber spricht der Wahlmonegasse über ein anderes Ereignis im Belgien-GP. Denn der Blondschopf las bei seiner Fahrt ein Teil der Beschädigten Reifen-Karkasse seines Teamkollegen auf, die sich in den Antennen des Silberpfeils verheddert hatte.

Rosberg schildert: «Das habe ich noch nie erlebt, das Teil hing voll drin und ich konnte teilweise nicht sehen, wo ich hinfuhr, weil es mir direkt ins Gesicht flatterte. Ich habe dann versucht, es während der Fahrt herauszureissen, dann habe ich es eine weile zwischen meine Beine geklemmt, aber es flatterte wieder hoch. Das war sehr schwierig, denn es war auch sonst viel los im Rennen.»

Dass sich Rosberg im Duell mit Vettel kurz darauf auch noch einen Bremsplatten zuzog, erklärt der 29-jährige Wahl-Monegasse so: «Sebastian hat im Duell die Strecke verlassen und ich habe dann geschaut, dass die ihn ermahnen, dies nicht mehr zu tun. Denn so hätte ich bessere Chancen, um an ihm vorbei zu kommen. Doch offenbar hielt man das nicht für angebracht, denn er hat das immer wieder gemacht, deshalb habe ich mich dann verbremst. So habe ich mir den Bremsplatten geholt.»

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