Roberto Merhi bei Caterham: Im Simulator, dann Monza?
Roberto Merhi nach seinem ersten Formel-Renault-Sieg in Russland
Die meisten Fussgänger im Fahrerlager des Ardennenkurs gehen an einem 23jährigen Spanier vorbei und wissen nicht, dass es sich um einen potentiellen Grand-Prix-Fahrer handelt: Wir stellen vor – Roberto Merhi aus Castellón de la Plana im Nordwesten von Valencia, Formel-3-EM-Sieger 2011, dann zwei Jahre lang DTM-Fahrer, 2014 in der Formel Renault 3.5 unterwegs und dort gegenwärtig auf dem zweiten Tabellenrang hinter Leader Carlos Sainz jr.
Merhi hat russische Geldgeber im Rücken, die ihm das Ticket für die Formel Renault 3.5 ausgestellt haben. Nun hofft der junge Spanier, dass sie ihm auch die Eintrittskarte in die Formel 1 bezahlen.
Merhi hat sich in Belgien mit Caterham-Drahtzieher Colin Kolles getroffen, angeblich drehen sich die Verhandlungen um zwei Grands Prix, einer davon soll jener von Monza sein.
Roberto bestätigt: «Ja, es gibt eine Möglichkeit, dass ich in Monza fahren kann. Aber sicher ist noch nichts, so wie fast nichts in der Motorsportwelt sicher ist. Fest steht nur: ich bin hier nach Belgien eingeladen worden, ich habe auch das Werk besucht und auch im Simulator gesessen. Für diese Gelegenheit alleine bin ich schon dankbar.»
Ein Einsatz in Belgien war aus einfachem Grund nicht möglich: Es war keine Zeit, um den Formel-1-Führerschein namens Superlizenz zu beantragen. Es ist auch noch nicht gesagt, dass der Autoverband FIA die Superlizenz überhaupt ausstellt. Reichen der F3-Titel und die guten Rennen in der Formel Renault 3.5?
Merhi ist seinen russischen Investoren dankbar, schränkt aber auch ein: «Es ist nicht automatisch so, dass sie für einen Formel-1-Einsatz aufkommen. Sie haben mir das Jahr in der Formel Renault 3.5 finanziert und möchten, dass ich dort den Titel hole.»
Gut für Merhi: Keines der letzten drei Formel-Renault-Rennwochenende kollidiert terminlich mit den Grands Prix.