Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Wird Haas zu Ferrari-Juniorteam?

Von Petra Wiesmayer
Marco Mattiacci hat große Pläne mit Ferrari

Marco Mattiacci hat große Pläne mit Ferrari

Ferrari setzt alles daran, endlich wieder auf die Siegerstraße zurück zu kehren. Das neue US-amerikanische Team von Gene Haas könnte dabei ab 2016 eine wichtige Rolle spielen.

Der Start in die neue Turbo-Ära in dieser Saison verlief für Ferrari enttäuschend. Der Traum vom Titel war schon nach wenigen Rennen ausgeträumt, in denen weder Fernando Alonso noch Kimi Räikkönen gegen die übermächtigen Silberpfeile von Nico Rosberg und Lewis Hamilton etwas ausrichten konnten. Sieben Rennen vor Saisonende liegt die Scuderia mit 160 WM-Punkten auf Platz 3 der Teamwertung, Fernando Alonso ist Vierter der Fahrerwertung.

Nach personellen Konsequenzen – erst wurde Teamchef Stefano Domenicali durch Marco Mattiacci ersetzt, dann musste Motorenchef Luca Marmorini seinen Hut nehmen – plant man in Maranello langfristig nun offenbar ein Satelliten-Team.

«Wir haben beschlossen, in neue Infrastrukturen und weiteres Personal zu investieren, um eine modernere und schlankere Organisation zu schaffen, aber eine, die den Schwerpunkt auf das Team und Individualität legt», sagte Mattiacci kürzlich. Laut unserer Kollegen der italienischen Gazzetta dello Sport könnte diese neue Organisation auch ein B-Team beinhalten, ähnlich Red Bull Racing und Toro Rosso.

Ferrari arbeitet traditionell eng mit Kundenteams zusammen. Momentan verdient sich beispielsweise Jules Bianchi aus dem Ferrari-Nachwuchsprogramm seine Sporen bei Marussia, um eines Tages womöglich zum Ferrari-Piloten aufzusteigen. Bei einem Satelliten-Team könnten demnach zwei weitere Mitglieder der Ferrari Driver Academy, Raffaele Marciello und Antonio Fuoco, geparkt werden, bis sie reif für einen Platz bei der Scuderia sind.

Ferrari plane aber nicht, ein zweites Team zu kaufen, wie Red Bull es mit Minardi machte und in Toro Rosso umbenannte, vielmehr plane man mit einem Kundenteam einen intensiven Technologieaustausch, schreibt die Zeitung. Als potentielles Satelliten-Team käme Gene Haas' neuer Rennstall infrage, der 2016 sein Debüt in der Formel 1 geben wird.

Noch haben die Amerikaner Ferrari zwar nicht als Motorenpartner bestätigt, es bestehen jedoch kaum Zweifel daran, dass es zu einer Zusammenarbeit kommen wird. Mattiacci soll sich momentan zudem für eine Lockerung des Reglements einsetzen, die einen weitergehenden Technologietransfer zulässt. Außerdem hofft er, dass die Anzahl der Komponenten, die die Teams pro Saison benutzen dürfen, nach oben korrigiert wird und auch das Einfrieren der Motorenentwicklung gelockert wird.

«Um wieder auf die Siegerstraße zurück zu kehren, muss Ferrari sich als Erstes selbst, die Leistung des Teams und auch die des Autos verbessern. Wir müssen innovativ und besser als die anderen sein», erklärte der Teamchef. «Die Stimme von Ferrari, einem der Hauptakteure der Formel 1, findet immer Gehör: Wir müssen im gemeinsamen Interessen zusammenarbeiten und verstehen, wie die Formel 1 in Zukunft aussehen soll.»

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