12 verrückte Fakten, die Sie über Monza wissen müssen
Der Zieleinlauf des Monza-GP 1971 – Peter Gethin sieht im weissen BRM
Monza ist die älteste Grand-Prix-Strecke, auf welcher Formel-1-WM-Läufe ausgetragen werden – sie wurde von Mai bis Juli 1922 von 3.500 Arbeitern in den Königlichen Park von Monza gebaut.
Auf keiner Rennstrecke ist ein einzelner Landes-GP öfter ausgetragen worden als in Monza: 2014 wird der 65. Grosse Preis von Italien im Rahmen der Formel-1-WM gefahren, und bis auf einen davon wurden alle davon in Monza gefahren. 1980 fand der Italien-GP ausnahmsweise in Imola statt – weil in Monza umgebaut werden musste.
Von den zehn schnellsten Grands Prix der Historie fanden neun in Monza statt (und einer in Spa-Francorchamps). Rekord bis heute: Das Rennen 2003 mit einem Siegerschnitt von 247,585 km/h (Michael Schumacher).
Der 2003er Grand Prix hält auch den Rekord für den kürzesten WM-Lauf, der über die volle Distanz ging: Nach 74 Minuten und 19,838 Sekunden fiel die karierte Flagge.
Geduld ist jetzt nicht unbedingt die grosse Stärke des Durchschnitts-Italieners, aber in Sachen Heimerfolge ihrer Fahrer auf Ferrari brauchen die Tifosi wirklich ganz viel Ausdauer: der letzte Monza-Sieger eines Italieners in einem Ferrari geht zurück auf Ludovico Scarfiotti 1966.
Nur der italienische und der britische WM-Lauf wurden in jedem Formel-1-Jahr seit 1950 ausgetragen.
Der Zieleinlauf von Monza 1971 gilt noch immer als der knappste von allen: Peter Gethin in BRM eine Hundertstelsekunde vor Ronnie Peterson im March! Die ersten Fünf (Rang 3 für François Cevert im Tyrrell vor Mike Hailwood auf Surtees und Howden Ganley in einem weiteren BRM) lagen innerhalb von 61 Hundertstelsekunden!
Die Monza-Fans sind überaus einfallsreich, wenn es darum geht, sich ins Fahrerlager zu stehlen. Unter dem Motto «Frechheit siegt» ist mir dabei jener als Pizzabote verkleidete Teenager in bester Erinnerung, der die Ordnungshüter zu überrumpeln versuchte mit keckem «Pizza für Ayrton Senna! Pizza für Ayrton Senna!» Der Trick hätte fast funktioniert – wenn im Karton vielleicht tatsächlich eine duftende Pizza gewesen wäre ...
Die Motoren müssen in Monza viel aushalten: Über 77 Prozent einer Monza-Runde wird Vollgas gegeben!
Der Highspeed-Kurs erfordert ganz besondere Front- und Heckflügel. Im Schnitt investieren die Rennställe bis zu zwei Wochen Windkanalarbeit in die Flügel nur für dieses Rennen. Wenn wir davon ausgehen, dass die Teams für jeden Wagen zwei neue Flügel vorne und hinten haben, dann kostet das alleine an Geflügel rund 160.000 Euro.
Vor dem Hockenheim-GP ist die vernetzte Aufhängungs-Hydraulik FRIC verbannt worden. Heute spricht niemand mehr davon. In Monza werden sich die Fahrer aber schmerzlich daran erinnern, wie toll FRIC (front and rear interconnected) war – denn nichts destabilisiert einen Rennwagen so wie die Randsteinhoppelei von Monza.