Marco Mattiacci, Ferrari: «Alonso bleibt, vorderhand»
Ferrari-Teamchef Marco Mattiacci mit Fernando Alonso
Fernando Alonso ist in Singapur Vierter geworden, aber die ganze Körpersprache nach dem Rennen zeigt, wie unzufrieden er derzeit ist. Abgesehen von einem etwas optimistischen Start, der neben der Bahn endete und weswegen er Sebastian Vettel ziehen lassen musste, hat der zweifache Formel-1-Champion erneut eine fehlerfreie Fahrt gezeigt. Keiner holt aus diesem Ferrari mehr raus.
Alonso nach dem Rennen: «Der zweite Rang wäre drin gewesen, aber die Safety-Car-Phase kam für uns zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Schön war, wieder mal um vordere Ränge kämpfen zu können, selbst wenn es am Schluss nicht ganz gereicht hat, um Daniel Ricciardo noch abzufangen.»
Am Singapur-GP-Wochenende sind die Stimmen nicht leiser geworden, wonach sich Fernando Alonso bei Ferrari zusehens unwohl fühle. Experten wie Martin Brundle spüren, dass dem Spanier die Jahre durch die Finger rinnen, ohne dass der so sehr angestrebte dritte WM-Titel kommt. Langjährige Wegbegleiter wie Luca Montezemolo werden gehen, Santander-Chef Botin ist verstorben. Die Verlockung McLaren-Honda ist da, aber wer in Woking kann dem Spanier Garantien geben, dass die alte/neue Seilschaft schon im kommenden Jahr siegfähig sein wird? Bei Ferrari ist viel Unruhe drin, nicht nur aufgrund der Personalwechsel, sondern auch wegen Gerüchtestreuern. Und Teamchef Marco Mattiacci tut nicht viel, um die Situation zu entschärfen.
Auf die Frage, ob Alonso bei Ferrari bleibe, sagt Marco Mattiacci: «Vorderhand ja.»
Natürlich lässt das viel Raum für Spekulationen.
Mattiacci weiter: «Wie schon oft festgehalten wurde, hat Alonso einen Vertrag mit uns bis Ende 2016. Aber wir diskutieren, auch was unsere Beziehung betrifft.»
Nach einer glücklichen Ehe klingt das nicht ...
Die Worte von Mattiacci erhalten im Zusammenhang mit Alonso einen bedeutungsschweren Klang: «Man muss den Mut haben für Veränderungen und darf sich nicht auf dem Vergangenen betten. Ich wurde auf meinen Posten berufen, um Diskontinuität zu erzeugen und das wird nicht allen gefallen.»