Toto Wolff: «Sebastian Vettel & Ferrari ernst nehmen»
Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff betont: «Ich glaube, dass das aktuelle Reglement bahnbrechend und zukunftsweisend ist.»
In diesem Jahr muss Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff die Konkurrenz von Sebastian Vettel nicht mehr fürchten. Der Formel-1-Weltmeister belegt derzeit mit 143 Punkten den fünften Gesamtrang und hat damit keine Chance mehr, seinen Titel ein viertes Mal in Folge zu verteidigen. Doch der angekündigte Abgang des jüngsten vierfachen Champions des Formel-1-Geschichte beim Red Bull Racing-Team sorgt auch bei der Konkurrenz für Unruhe. Denn es ist ein offenes Geheimnis, dass Vettel im nächsten Jahr im Ferrari angreifen will.
Auch Wolff weiss: «Es fällt mir natürlich schwer, von Aussen alle Beweggründe zu sehen. Aber Sebastian Vettel ist ein vierfacher Weltmeister, und das muss man anerkennen. In Kombination mit Ferrari, die alle Ressourcen haben, die man braucht, muss man ihn ernst nehmen. Ob er besser oder schlechter als Alonso ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Wir werden sehen, wie er sich im nächsten Jahr schlagen wird.»
Sehr viel ausführlicher fällt Wolffs Antwort auf die Frage aus, ob sich die Formel 1 neu erfinden müsse, um auf die aktuelle Kritik am Reglement und am Sound der neuen V6-Turbo-Antriebseinheiten zu reagieren. Der 42-jährige Wiener erklärt: «Wir tendieren dazu, den Finger da in die Wunde zu stecken, wo es vielleicht keine grosse Wunde gibt. Wir hatten in diesem Jahr einige Rennen mit einem unglaublichen Zuschaueranklang. Auch im TV waren die Zahlen gar nicht so schlecht, etwa in Japan oder zuletzt in Russland. In Kanada, Österreich und Sotschi erlebten wir grossartige Rennen, da hatten wir volles Haus. Silverstone war am Donnerstag rammelvoll. Aber aus irgendeinem Grund scheinen wir in Deutschland ein bisschen einen Kater zu haben.»
Wolff betont: «Ich glaube, dass das aktuelle Reglement bahnbrechend und zukunftsweisend ist. Man kann jetzt über die Details diskutieren und sich fragen: Ist der Sound gut genug oder nicht? Fakt ist doch, dass diese Motorenformel die Zukunft ist. Wir nutzen die Energie heute richtig. Früher ist alles durch den Auspuff durchgegangen Das wird nun quasi in Energie umgewandelt. Das sollten wir nicht schlecht reden.»