Tony Fernandes sauer: «Haben nie einen Cent gesehen»
AirAsia-Oberhaupt Tony Fernandes zog sich nach viereinhalb Jahren der Erfolglosigkeit wieder aus der Formel 1 zurück und hinterliess ein Chaos
Der Streit um den Besitz des Formel-1-Rennstalls Caterham ist noch lange nicht vorbei. Während die Kaufwilligen des Teams von AirAsia-Mogul Tony Fernandes nach nur wenigen Wochen an der Spitze die Teamführung wieder abgegeben haben, weil die entsprechenden Anteile am Rennstall nicht transferiert wurden, klagt Fernandes: «Um die Anteile zu überschreiben, stand zur Bedingung, dass die Käufer alle existierenden und künftigen Gläubiger bezahlen. Aber das ist nicht passiert.»
Der 50-jährige Geschäftsmann aus Kuala Lumpur betont auf Twitter nochmals: «In den vier Jahren, in denen Caterham uns gehörte, wurden alle Forderungen beglichen. Wir haben unser Bestes gegeben und ein Team aufgebaut. Danach entschieden wir uns, uns auf QPR (Fernandes' britischer Fussballklub Queens Park Rangers, Anm.) zu konzentrieren.»
Fernandes erklärt auch: «Engavest prüfte das Verkaufsangebot und sah sich das ganze Unternehmen an. Danach machte man aufgrund der Finanzlage ein Angebot. Dieses haben wir akzeptiert, aber wir haben nie einen Cent von Engavest gesehen. Wir sahen, dass unsere Vermögenswerte schwanden, deshalb mussten wir es stoppen.»
Mittlerweile leitet der Insolvenzverwalter Smith & Williamson das Team aus Leafield. Im Werk bleiben die Lichter vorerst aus, die Rennen in Austin und Brasilien wird man nicht bestreiten, das Fernbleiben ist sowohl reglementarisch unter gewissen Voraussetzungen erlaubt als auch von Formel-1-Chefpromoter persönlich abgesegnet worden.
Man hofft, in den nächsten Tagen und Wochen einen Käufer zu finden, damit der Rennstall aus Grossbritannien am letzten Saisonlauf wieder an den Start gehen kann. Der letzte GP des Jahres findet am 23. November in Abu Dhabi statt. Sollte das Team nicht verkauft werden können, werden die Vermögenswerte versteigert, um möglichst viel Geld für die Gläubiger aufzutreiben.