Fernando Alonso: Mit sehr altem Motor unterwegs
Fernando Alonso
«Wenn wir einen perfekten Tag erwischt hätten, hätten wir Daniel Ricciardo angreifen können. Aber wir hatten ein paar Beschränkungen beim Motor nach dem Motorenproblem in Monza, die ein paar Zehntelsekunden gekostet haben», erklärte der zweimalige Weltmeister.
Bei Ferrari hatte man das Problem in der vergangenen Woche diskutiert: Entweder wie Red Bull Racing und Sebastian Vettel einen sechsten Motor einbauen und aus der Boxengasse losfahren müssen oder mit einem «sehr alten Motor» (Alonso) fahren und etwas weniger Power in Kauf nehmen.
Ferrari entschied sich für die zweite Option. «Deswegen haben wir hier und da etwas Performance verloren. Aber insgesamt bin ich zufrieden», sagte Alonso. «Grundsätzlich wäre es besser gewesen, den Motor wie Red Bull in den USA zu wechseln. Dafür ist es jedoch jetzt zu spät», so Alonso.
Er gehe lieber als Sechster mit ein paar Performance-Einschränkungen ins Rennen als von ganz hinten starten zu müssen. Dazu noch auf einer Strecke, auf der man sowieso schwer überholen kann. «Wir sollten das hinbekommen», so der Spanier. Man versuche natürlich, nicht den sechsten zu benötigen. Sollte es doch nötig sein, sei es natürlich besser, diesen nicht in Abu Dhabi zu nutzen, so Alonso. Denn dort gibt es bekanntlich doppelte Punkte. Und damit würde auch eine Strafe doppelt schmerzen.
Das Ziel im Rennen? Schwierig, denn die Konkurrenz ist groß. Daniel Ricciardo vor ihm, die McLaren und auch Vettel hinter ihm. Auch wenn der Weltmeister aus der Boxengasse starten muss. «Er hat über das Wochenende immer wieder Longruns ausprobiert und war schnell unterwegs. Wir werden sehen. Die ersten Vier sind für uns zu schnell», so Alonso.
Der Ferrari-Mann pokert derzeit offen um seine Zukunft. Angeblich soll Vettels Wechsel zu der Scuderia ausgerechnet an Alonso scheitern, der angeblich noch eine Abfindung haben will. Geht er zu McLaren? Lotus? Bleibt er gar bei Ferrari? Oder setzt er ein Jahr aus?
Die Gerüchteküche brodelt, und Alonso schaut amüsiert zu. Und erklärte, warum er derzeit trotz der Ungewissheit so locker drauf ist: «Ich war schon die ganze Saison über relaxed. Wir hatten frustrierende Zeiten, weil wir um den Titel kämpfen wollten und realisierten, dass wir nicht konkurrenzfähig waren. Die Verbesserungen in der Mitte der Saison, in die wir Hoffnungen gesetzt haben, haben auch nicht wirklich funktioniert. Von Japan an haben alle versucht zu verkaufen, dass ich frustriert und sportlich im Nirgendwo bin», erklärte er.
Und weiter: «Dass ich dann an den Rennwochenenden normal bin, überrascht alle. Wenn ich zwischen den Rennen andauernd lese, dass es ein Risiko für meine Karriere ist, wo ich nun fahre, ob ich überhaupt noch fahre, ändert sich für mich nicht viel. Denn alles ist in Ordnung.»