Christian Horner: «2014 einer der grössten Erfolge!»
Christian Horner erlebte 2014 so manche unliebsame Überraschung
Bald ist die Saison 2014 vorbei, und einige Rennställe werden nicht traurig darüber sein – weil das Grand-Prix-Jahr nicht gebracht hat, was sie sich davon versprochen hatten. Wer nun glaubt, dass Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner angesichts der Niederlage gegen Mercedes Trübsal bläst, wird überrascht.
«Um genau zu sein, finde ich, dass wir in diesem Jahr einer unserer grössten Erfolge errungen haben», findet der Engländer, und er präzisiert: «Wenn du daran denkst, wo wir bei den Wintertests im Februar und März waren, und nun sind wir Gesamtzweite in der WM, nur von Mercedes geschlagen, und darüber hinaus haben wir drei Rennen gewonnen und liegen in der Fahrerwertung auf Rang 3 – dann darf ich das wohl mit Fug und Recht als höchst beachtliches Comeback bezeichnen. Wir waren im Winter nirgens, vor allem aufgrund des Leistungsmangels gemessen an den Mercedes-Autos.»
«Die Art und Weise, wie dieser Rennstall zusammengehalten hat und die Ärmel hoch krempelte – das finde ich den schönsten Aspekt der Saison 2014 für Red Bull Racing.»
Horner glaubt fest daran, dass RBR 2015 konkurrenzfähiger sein wird, «schon alleine aus dem Grund, weil die Kooperation mit Renault vertieft worden ist, die Arbeit an der Antriebseinheit ist wesentlich mehr ins Konzept des Autos integriert. Wir arbeiten gemeinsam hart daran, den Power-Rückstand auf Mercedes aufzuholen.»
Horner ist aber klug genug zu wissen: ohne ein teilweises Aufweichen des Entwicklungsstopps «wird das sehr schwierig. Schau, wenn du beim Chassis im Hintertreffen bist, dann hast du Möglichkeiten, den Rückstand wettzumachen. Bei den Motoren jedoch haben wir eine unreife Technik teilweise eingefroren, daher ist das Aufholen etwas kniffliger. Was mich dabei stört: Als Red Bull Racing viele Rennen gewonnen hat, da wurden uns alle möglichen Reglementsänderungen um die Ohren gehauen – angeblasener Diffusor, Motor-Management, Karosserie, ständig wurde etwas geändert. Aber die Motoren gelten als weitgehend unantastbar.»
Und damit sind wir auch bei jenem Punkt, den Horner an der Saison 2014 am meisten stört: «Die unterschiedliche Leistung der verschiedenen Antriebseinheiten.»