Formel 1: Böser Verdacht gegen Red Bull Racing

Bernie Ecclestone: Hohn für Ferrari, nächster Irrsinn

Von Mathias Brunner
Ferrari-Teamchef Marco Mattiacci mit Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone

Ferrari-Teamchef Marco Mattiacci mit Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone

Die Situation im Dreieck Rennställe, Rechtehalter CVC (vertreten durch Bernie Ecclestone) und Autoverband FIA wird sich nicht so bald entspannen. Wann knallt es?

Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone hatte für angebliche Boykott-Pläne der drei Rennställe Lotus, Force India und Sauber in Austin nur Spott übrig. «Sollen sie es ruhig mal probieren», sagte er der britischen Sky gegenüber vor dem USA-GP, und der Unterton in der Stimme des 84-Jährigen verhiess nichts Gutes.

Ein langjähriger Mitarbeiter eines Traditions-Teams höhnt: «Die drei angeblichen Boykott-Anstifter trafen sich in einem Raum und haben fünf Minuten lang vor der eigenen Courage gezittert – bis sie gemerkt haben, dass Bernie Ecclestone noch gar nicht anwesend ist.»

Aber die Drohung hat Bestand: der neuste Plan sieht so aus, dass eine Protestaktion beim WM-Finale von Abu Dhabi erwogen wird, also zur besten Sendezeit in Europa. Damit wollen die Mittelfeldler die Top-Teams und das Management der Formel 1 anprangern, vor einem Millionenpublikum.

Die Stimmung ist äusserst gereizt. Zu lange ist einfach nichts passiert, da liegen bei einigen die Nerven blank. Es mangelt nicht an Verbalspitzen. So sagte Bernie Ecclestone in Texas unseren Kollegen von «Autosprint»: «Die Topteams haben mich daran erinnert, dass wir Verträge unterzeichnet haben. Aber bei vielen Teamchefs spüre ich, dass sie das Morgen nicht besonders kümmert, denn ihnen gehören die Teams schliesslich nicht. Und ich weiss auch nicht, wie lange Herr Mattiacci noch seiner Arbeit bei Ferrari nachgeht. Was gehen ihn also Entscheidungen an, welche einen Zeitraum der kommenden drei Jahre betreffen?»

Ecclestone weiter: «Ich wäre dazu bereit, alle bestehenden Verträge zu zerreissen und ds Geld neu zu verteilen.» Aber genau das wollen die grossen Teams nicht. Obiger Marco Mattiacci, Teamchef von Ferrari, hält klipp und klar fest: «Wir wollen nicht einen Neuverteilung, wir wollen einen grössen Anteil am Kuchen.» Hat der Römer deshalb eine Breitseite von Ecclestone eingestrichen?

Gegenwärtig erhalten die Rennställe rund die Hälfte von den Einnahmen aus dem Sport, die in der Region von 1,5 Mia Dollar liegen. Die Einzelabkommen mit Bernie Ecclestone sind bis einschliesslich des Jahres 2020 definiert.

Und schon spukt nach dem Gespenst der dritten Autos der nächste Irrsinn durchs Fahrerlager: ein zu schwaches Formel-1-Feld einfach mit GP2-Rennern aufzufüllen.

Damit beweist die Formel 1 immerhin, dass sie sich steigern kann: Diese Idee ist noch schlimmer als jene der dritten Fahrzeuge ...

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