Ross Brawn: «Michael Schumacher hat uns inspiriert»
Ross Brawn und Michael Schumacher kämpften jahrelang gemeinsam für den Formel-1-Erfolg
Die grossen Auftritte waren Ross Brawn nie wichtig. Der unaufgeregte Brite, der jahrelang an der Seite von Michael Schumacher als Teamchef am beispiellosen Erfolg des Kerpeners mitbeteiligt war, wirkte im Fahrerlager lieber hinter den Kulissen. Trotzdem nahm der 59-jährige Brite die Reise zum Stage Theater am Potsdamer Platz in Berlin auf sich, um den Millenium-Preis für seinen früheren Schützling Michael Schumacher entgegenzunehmen. Zusammen mit Schumachers Managerin Sabine Kehm vertrat der ehemalige Boxenmauer-Stratege den Rekord-Weltmeister, der den Preis wegen seines tragischen Ski-Unfalls nicht selbst entgegennehmen konnte.
Brawn, der sich in diesem Jahr aus dem Formel-1-Zirkus verabschiedet hat, erklärte mit gewohnt ruhiger Stimme: «Der Preis ist auch ein Preis für die Inspiration und den Spass, den Michael uns am Rennsport gebracht hat. Aber es gab auch einen Michael abseits der Rennstrecke, wenn er den Rennanzug auszog. Die Inspiration, die er uns da gegeben hat, als grossartiger Mensch mit seiner Integrität, seiner Aufrichtigkeit, seiner Loyalität – all das waren Dinge, die mir sehr viel wert waren. Er war eine grosse Inspiration, nicht nur für mich, sondern für alle, die dort beteiligt sind. Es ist auch jetzt eine Inspiration. Er kämpft jetzt einen neuen Kampf und den wird er auch auf seine eigene Art bestehen.»
Kehm bedankte sich im Namen der ganzen Familie der Rennfahrer-Ikone: «Vielen Dank! Ich kann mich natürlich ganz, ganz herzlich nur stellvertretend bedanken für seine ganze Familie. Die Familie hat sich super darüber gefreut, dass dieser Preis verliehen wurde, weil nicht nur die sportlichen Erfolge damit gewürdigt werden, sondern auch Michaels menschliche Seite gezeigt wird. Dadurch wird vielleicht der Blick wieder frei auf den Menschen Michael Schumacher.»
Die frühere Pressebeauftragte und heutige Managerin Schumachers erklärte auch: «Michael hat all die Jahre die Menschen auf der ganzen Welt berührt durch die Art, wie er gefahren ist und wie er gejubelt hat. Er hat immer gekämpft, ist unbeirrbar jedem Ziel nachgegangen. Und natürlich hoffen wir, dass ihm auch jetzt diese Beharrlichkeit und dieser Kampfgeist helfen.» Im Namen von Michael Schumachers Frau fügte sie zum Schluss ihrer Danksagung an: «Corinna möchte ihnen allen ganz, ganz herzlich danken für die Anteilnahme und auch die Sympathie, die Sie Michael und der ganzen Familie entgegenbringen.»