MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Streit ums Geld: Dicke Post für Bernie Ecclestone

Von Joe Saward
Bob Fernley und Vijay Mallya von Force India mit Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn

Bob Fernley und Vijay Mallya von Force India mit Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn

Die Teams Force India, Sauber und Lotus geben nicht klein bei: In ihrem Namen hat Bob Fernley (stellvertretender Teamchef von Force India) einen Brief an F1-Promoter Bernie Ecclestone geschickt.

Dicke Post für Bernie Ecclestone: Er hat einen Brief von Bob Fernley erhalten, dem stellvertretenden Teamchef von Force India. Das Schreiben im Namen von Lotus, Sauber und Force India ging mit Kopie an alle anderen GP-Rennställe, den Autoverband FIA sowie die Mehrheitseigner der Formel-1-Rechte, die Investmentfirma CVC Capital Partners.

Kern des Briefes: die ungerechte Verteilung des Preisgeldes sowie «die klare Tendenz der Formel 1 zu Kundenfahrzeugen». Der Brief prangert an, «dass die Strategiegruppe der Formel 1 keinerlei Absicht hat, die Kosten zu senken».

Im Brief wird hervorgehoben: in diesem Jahr haben die drei genannten Rennställe von der Formel-1-Group Beträge zwischen 52 und 64 Mio Dollar erhalten. «Aber alleine die Kosten für die Antriebseinheiten betragen bei unseren drei Teams im Schnitt 43 Mio Dollar. Also gehen zwischen 70 und 80 Prozent der Preisgelder für die Motoren gleich wieder verloren.»

Dieser Schnitt ist durchaus repräsentativ: Sauber, Force India und Lotus arbeiten mit den bisherigen drei Formel-1-Motoenherstellern zusammen; Ferrari, Mercedes und Renault.

Im Brief heisst es weiter: «Im Gegensatz zu Teams, die sich im Besitz von Herstellern befinden, ist die Formel 1 unser Kerngeschäft. Und doch werden wir dazu gezwungen, drei Viertel unseres Einkommens für Motoren auszugeben. Der Rest reicht einfach nicht, um Formel-1-Autos zu bauen und einzusetzen.»

Im Brief wird darauf hingewiesen, wie sich die Sponsorensuche in den vergangenen Jahren erschwert hat und die Teams logischerweise die gleichen potenziellen Partner jagen. Es wird auch angeprangert, dass «der Halter der kommerziellen Rechte als Konkurrent der Teams antritt» – hier wird darauf hingewiesen, wie Ecclestone Firmen lieber als offizieller Partner der Formel 1 unter Vertrag nimmt, statt sie als Geldgeber eines Teams zu sehen.

Der Brief sagt auch, dass Ferrari und Red Bull Racing je rund 160 Mio Dollar Preisgeld erhalten und dass vom 2014er Kuchen (in Höhe von 835 Mio Dollar) gut 412 Mio allein unter den Rennställen verteilt werden, die in der Strategiegruppe sitzen.

Fazit: Die Schräglage verschiedener Teams ist eine direkte Folge von massiv erhöhter Kosten, einer ungerechten Geldverteilung sowie eines Mangels an echtem Willen, die Kosten zu senken.

Der Brief weist darauf hin, dass «die gegenwärtige Unfähigkeit, auf die Krisensituation zu reagieren unserem Sport Schaden zufügt. Die Stossrichtung dritte Autos oder Kundenfahrzeuge schürt die Furcht. Solch ein Schritt, der einem Machtmissbrauch gleichkäme, würde nicht nur die DNA des Sports verändern, sie würde auch den Wert unserer Unternehmungen schmälern und zu Stellenabbau führen. Ein Zweiklassensystem in der Formel 1 (mit Kundenautos oder aufgemotzten GP2-Rennern, die Red.) ist eine kurzsichtige Lösung. Wir haben die klare Absicht, als Konstrukteure der Formel 1 die Treue zu halten. Während Hersteller nach Belieben kommen und gehen, ist die Formel 1 unser Geschäft. Die heutigen Probleme gehen auf finanzielle Angelegenheiten zurück, also können sie auch nur mit finanziellen Schritten gelöst werden – mit einer gerechteren Geldverteilung.»

Die Teams fordern ein Treffen mit Bernie Ecclestone am kommenden GP-Wochenende von Abu Dhabi.

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