Lotus-Chef Federico Gastaldi: «Müssen handeln!»
Federico Gastaldi: «Ich hatte in Interlagos viele Diskussionen mit verschiedenen Leuten, und einige davon waren positiv und konstruktiv»
Das Lotus-Team gehört zu den kleineren Formel-1-Rennställen und bekommt damit ungleich weniger Geld aus den Rechte-Einnahmen als die grossen Teams. Ganze 60 Prozent fliessen in die Kassen der grossen vier Teams Ferrari, Mercedes, Red Bull Racing und McLaren. Entsprechend gross ist der Unmut bei den kleineren Mannschaften, die ums finanzielle Überleben kämpfen. In Austin machten Boykott-Gerüchte die Runde, wonach Sauber, Force India und Lotus eine Absage der Teilnahme aus Protest diskutiert haben sollen.
Obwohl die Teamchefs der betroffenen Rennställe die Gerüchte umgehend dementierten, scheint damit Bewegung in der ewigen Diskussion um die Verteilung der Gelder gekommen zu sein. Selbst Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone sah sich gezwungen, Stellung zu beziehen. In diesen Tagen soll Lotus-Besitzer Gérard Lopez mit Donald Mackenzie, dem Vorstandsvorsitzenden der Formel-1-Rechteinhaberin CVC Capital Partners, über einen Zuschuss von 100 Millionen Pfund (rund 125 Mio Euro) für seinen Rennstall, Force India und Sauber verhandeln.
Doch auch wenn das Geld fliessen sollte, ist das Problem mit einer einmaligen Zahlung aus Sicht von Force India, Sauber und Lotus noch nicht gelöst. Auch der stellvertretende Lotus-Teamchef Federico Gastaldi erklärt: «Jeder weiss, dass die aktuelle Situation dem Sport nicht gut tut. Die Fans, TV-Sender und kommerziellen Partner wollen ein starkes und gesundes Teilnehmerfeld.»
Der Argentinier weiss: «Natürlich ist das ein komplexes Thema, doch jedes Geschäft – ob es sich nun um einen Sport oder irgend etwas anderes handelt – braucht eine gewisse Stabilität bei den Hauptakteuren.» Und er verrät: «Ich hatte in Interlagos viele Diskussionen mit verschiedenen Leuten, und einige davon waren positiv und konstruktiv. Doch wir müssen nun vor allem Handeln!»