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Fernando Alonso: Ferrari-Abschied schon 2013 geplant!

Von Mathias Brunner
Fernando Alonso zeigt seinen neuen Helm

Fernando Alonso zeigt seinen neuen Helm

Der Spanier Fernando Alonso spricht ausführlich über seinen Abgang beim berühmtesten Rennstall der Welt: «Ich dachte schon 2013 daran, Ferrari zu verlassen.»

Endlich muss Fernando Alonso nicht mehr in Rätseln sprechen, vorbei die ganzen Floskeln, er wisse längst war er tue, er sei selber Herr seines Schicksal, er tue alles zum Wohle von Ferrari etcetera, etcetera. Nachdem klar ist, dass Fernando Alonso Ferrari verlassen wird – auch offiziell – versucht der Weltmeister von 2005 und 2006 zu erklären, warum er einen Tapetenwechsel braucht.

«Ich suchte nach einer neuen Motivation. Ich dachte schon 2013 an einen Wechsel, aber ich wollte die neue Saison abwarten. Leider war das neue Auto nicht der grosse Wurf. Also reifte in mir zum Sommer hin die Einsicht, dass ich gehen muss. Im September habe ich dem Team gesagt, dass ich aus meinem Vertrag vorzeitig raus möchte, der noch zwei Jahre lang gelaufen wäre.»

Gab es einen Schlüsselmoment? Fernando: «Nein. Aber schon 2013 kamen mir Zweifel, was den Schritt in die neue Turbo-Ära angeht. Leider haben sich die bestätigt. Ich hatte ein exzellentes Verhältnis mit dem früheren Präsidenten Luca Montezemolo. Wir kamen überein – wenn es 2014 wieder nichts wird mit dem Titel, dann werden wir uns zusammensetzen und darüber beraten, wie wir das vielleicht auflösen. Und genau das ist passiert. Ich bin dankbar, dass wir uns in Freundschaft trennen, denn sie hätten auch nein sagen können.»

«Ich bin stolz auf meine drei zweiten WM-Ränge und auf die ganze Ferrari-Truppe. Leider hat es mit dem Titel nie geklappt. Das ist das Einzige, das ich bereue. Ich werde Ferrari immer lieben. Ab Sonntag bin ich kein Ferrari-Fahrer mehr, aber ich werde immer ein Ferrari-Fan sein.»

Hätte er rückblickend etwas anders getan? Fernando: «Das kann ich mir nicht vorstellen. Ich versuchte, mein Bestes zu geben, und das habe ich auch getan. Das Team seinerseits hat mir so viel geschenkt, ich durfte hier sehr viel lernen. Nun ist es Zeit, etwas anderes zu versuchen.»

Was könnte Alonso aus seiner Erfahrung den beiden Titelrivalen Rosberg und Hamilton mitgeben? Fernando sagt: «Nichts, denn die Entscheidung ist jedes Mal wieder ganz anders. Ich war fünf Mal in dieser Situation, aber jedes Mal war die Ausgangslage verschieden. So viele Faktoren können da hineinspielen, man muss flexibel bleiben.»

McLaren-Honda wird nicht vor dem 1. Dezember etwas zu den Piloten 2015 verkünden, hat der Test des Teams in der kommenden Woche hier in Abu Dhabi etwas mit der Entscheidung von Fernando zu tun? Alonso grinst: «Absolut überhaupt nichts.»

Hand aufs Herz: Hatte Alonso im September schon einen neuen Deal in der Hand? Fernando: «Nein. Damals ging es nur darum, mit Ferrari weiterzumachen oder nicht. Es gab nichts mit einem anderen Rennstall.»

Fernando Alonso fährt mit einem besonderen Abschiedshelm, «auf dem ich alle Mitarbeiter verewigt haben wollte. Ich habe dazu in Sotschi die Unterschriften meiner Truppe gesammelt. Hier in Abu Dhabi haben wir dann gemerkt, dass ungefähr 25 fehlen! Die haben wir nachträglich angebracht, jetzt ist alles ein wenig ein Durcheinander und wirkt nicht so aus einem Guss, wie ich das gerne gehabt hätte.»

Das hätte Alonso auch über seine Jahre bei Ferrari sagen können.

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