Adu Dhabi: Streit Ferrari–Mercedes – wegen einer Frau
McLaren-Honda kommt mit seinem Versuchsträger nicht vom Fleck. Zu Beginn des zweiten Testtages hat sich in der Elektrik ein Fehler eingenistet, der den Belgier Stoffel Vandoorne am Fahren hindert. Gestern waren es nur drei Runden, der Beginn der neuen Partnerschaft verläuft zäh. Der McLaren ist der einzige Wagen, der heute noch nicht auf der Bahn zu sehen gewesen ist.
Honda-Motorsportchef Yasuhisa Arai lässt sich nicht beunruhigen: «Der Sinn und Zweck des Tests besteht ja genau darin, den Teufel im Detail auszutreiben. Als ich im vergangenen Winter in Jerez war, erging das den anderen Teams genauso.»
Probleme auch bei Williams: nach nur einer Installationsrunde ist Felipe Nasr nicht mehr auf der Bahn gesichtet worden.
Ganz anders Will Stevens im Caterham: der junge Engländer hat schon mehr als 30 Runden zurückgelegt und ist mit dem Handling seines Renners zufriedener als gestern. Auch der junge Franzose Esteban Ocon hat schon mehr als 30 Runden gedreht. Er will das Maximum aus der ersten Tageshälfte rausholen, denn in der zweiten wird GP3-Champion Alex Lynn im Wagen sitzen. Auch Mercedes-Testfahrer Pascal Wehrlein (übrigens mit Startnummer 24) ist fleissig am Runden drehen.
Der wenig bekannte Australier Spike Goddard fährt Gleichmässigkeitstests für Force India. An etwas Eigenwerbung in Form von guten Rundenzeiten ist da nicht zu denken.
Die meisten Teams arbeiten heute mit 2015er Prototypen-Reifen von Pirelli.
Zoff gibt es zwischen Mercedes und Ferrari, und das wegen einer Frau. Der spanische Fotograf Miquel Liso hat die als Ferrari-Mitarbeiterin nicht übermässig getarnte Dame dabei erwischt, wie sie von der Zuschauerterrasse herunter den Mercedes mit einer Thermokamera aufnimmt. Die Mercedes-Truppe fand das gar nicht komisch und entsandte einen stämmigen Mechaniker, die Frau zu bitten, das doch zu unterlassen.
Mit der Thermokamera können Temperaturen von Reifen oder Motorraum gemessen werden.
Auf Twitter machen sich Fans über die Aktion bereits lustig, Tenor in den sozialen Netzwerken: «Ferrari greift nach Strohhalmen.» – «Ferrari würde gescheiter darauf achten, die eigenen Hausaufgaben zu machen.»