Motor mit 1000 PS 2017? Grünes Licht der Hersteller
Die Motorentechniker haben viele Ideen, wie mehr Leistung aus den Turbos gekitzelt werden kann
Hört Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone – in manchen Bereichen ja ziemlich beratungsresistent – endlich mal auf die Stimme des Volkes? Vor wenigen Wochen hatte er, zur Freude der Fans, diesen Plan angekündigt: Wie zur ersten Turbo-Ära der Formel 1 (Ende der 70er, anfangs der 80er Jahre) sollen wieder richtig fette Hinterräder an den GP-Boliden prangen, die Motoren müssen lauter brüllen, eine Leistung von mindestens 1000 PS wird anvisiert, dank mehr mechanischem und weniger aerodynamischem Grip auf den Boden gebracht. Anders gesagt – die Rennwagen müssen nicht nur so aussehen, als seien sie kaum zu bändigende Biester, sie müssen es wirklich wieder sein. Nur so lässt sich das Bild vom Lenkradhelden wieder verfestigen.
Bei einer Sitzung der Formel-1-Motorhersteller in Genf ging es nun darum abzuklären, ob diese Erhöhung der Leistung machbar ist. Grundsätzliche Antwort der Spezialisten von Honda, Ferrari, Renault und Mercedes – aber ja doch.
Das Wie ist für die Techniker kein Problem: Mehr Drehzahl, andere Durchflussmenge, vielleicht sogar ein wenig mehr Sprit an Bord als nur 100 Kilo, und schon kämen wir in den Bereich der magischen 1000 PS.
Die entscheidenden Fragen werden jetzt sein: Wann und zu welchem Preis?
Nach dem positiven Bericht der Arbeitsgruppe Antriebseinheiten an den Autoverband FIA ist klar: über Nacht geht das alles nicht. Eine Einführung dieser Art von Motoren ist frühestens für 2017 realistisch.
Der Autoverband hatte auch gefordert: das prinzipielle Layout der Motoren muss bleiben (also 1,6-Liter-V6-Turbo mit Mehrfach-Energierückgewinnung), die Kosten müssten gleichzeitig jedoch weiter sinken. Die Standardisierung verschiedener Motorkomponenten ist dabei ein vernünftiger Vorschlag.
Wie geht es nun weiter?
Die Vorschläge der Arbeitsgruppe Antriebseinheiten werden den Technikchefs weitergereicht, die sollen in den kommenden Wochen Details ausarbeiten, welche wiederum der FIA vorgelegt werden.