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Marcus Ericsson: Neue Chance bei Sauber

Von Otto Zuber
Sauber-Neuzugang Marcus Ericsson ist überzeugt: «Mit meiner Erfahrung aus dem letzten Jahr habe ich nun eine solide Basis»

Sauber-Neuzugang Marcus Ericsson ist überzeugt: «Mit meiner Erfahrung aus dem letzten Jahr habe ich nun eine solide Basis»

Schon früh musste sich Sauber-Neuzugang Marcus Ericsson alleine zurechtfinden. Der junge Schwede verbrachte ein Jahr in Japan und verrät: «Ich habe mich nicht nur als Fahrer, sondern auch als Person weiterentwickelt.»

In der Geschichte der Formel 1 gibt es nur wenige schwedische Rennfahrer. Im letzten Jahr war Marcus Ericsson mit seinem Debüt beim Caterham F1 Team der erst zehnte Pilot. Für die kommende Saison hat sich das Sauber-Team den 24-jährigen Schweden an Bord geholt. «2014 war eine schwierige Saison für mich, aber auch ein grossartiges Jahr, zumal ich mir meinen Traum, Formel-1-Fahrer zu werden, erfüllen konnte», sagt der 24-Jährige aus Kumla.

Nachdem er in seiner Rookie-Saison vieles über die Formel 1 gelernt hat, ist er nun bereit für eine neue Herausforderung. «Die Möglichkeit, für das Sauber-Team an den Start zu gehen, ist eine grossartige Chance. Mit meiner Erfahrung aus dem letzten Jahr habe ich nun eine solide Basis. Darauf möchte ich aufbauen und so viel wie möglich lernen.»

Zufälliger Karriere-Start

Ericsson begann seine Karriere im Kartsport, wobei er gesteht, dass es mehr oder weniger Zufall war. «Meine Familie war nicht im Motorsport involviert. Daher bin ich eher zufällig da rein gerutscht. Mit acht Jahren waren meine Eltern und ich in einem Einkaufszentrum, in dem es eine Kartbahn gab. Ich wollte unbedingt fahren, und so überredete ich sie dazu, es mir zu erlauben.»

Bei seinen ersten Runden im Kart brach er tatsächlich beinahe den Rundenrekord. Der Besitzer der Kartbahn war Fredrik Ekblom, ein schwedischer Rennfahrer, der Ericssons Vater anschliessend davon überzeugte, seinem Sohn ein Kart zu kaufen. Dies war der Anfang einer vielversprechenden Motorsport-Laufbahn.

Interessanterweise stammt Ericsson aus der Region Örebro inmitten Schwedens, aus der viele bekannte schwedische Rennfahrer kommen. Zu den Bekanntesten zählt die schwedische Formel-1-Legende aus den 70ern, Ronnie Peterson. Ericsson verrät, dass sein Landsmann noch heute einer seiner Formel-1-Helden ist.

Nach einigen erfolgreichen Jahren im Kartsport, unter anderem als nordischer und schwedischer Meister, folgte mit dem Wechsel in ein Formelauto der nächste logische Schritt. Bereits in seiner Rookie-Saison im Jahr 2007 wurde Marcus mit sieben Siegen britischer Formel-BMW-Meister.

Grosse Klasse in Japan

«Als mich mein Manager anrief, um mir zu sagen, dass ich für ein Jahr in Japan leben würde, konnte ich es zunächst nicht glauben», erinnert sich Ericsson. Es war aber kein Scherz: Er verliess mit 18 Jahren Europa, um seine Karriere 2009 in der japanischen Formel-3-Meisterschaft fortzuführen. Er zog vom Haus seiner Eltern in Schweden auf die andere Seite der Welt und lebte in einem eigenen Apartment in Japan.

«Das war eine riesige Veränderung», gesteht Ericsson. «Ich habe dort alleine gelebt und musste sehr schnell lernen, auf eigenen Beinen zu stehen.» Alles in allem sei es eine grosse Herausforderung, aber zugleich eine bedeutende Erfahrung gewesen: «Im Nachhinein war es ein grossartiges Jahr. Ich habe mich nicht nur als Fahrer, sondern auch als Person weiterentwickelt.» Am Ende einer intensiven Saison holte sich Marcus mit fünf Siegen den Titel in der japanischen Formel-3-Meisterschaft.

Die grösste Belohnung war damals eine Testfahrt mit dem Brawn GP Formel-1-Auto bei den Young Driver Days in Jerez. «Das war eine unglaubliche Erfahrung. Danach arbeitete ich noch härter an meinem Ziel, Formel-1-Fahrer zu werden.» Im Jahr 2010 kam Ericsson zurück nach Europa, um seine erste Saison in der GP2-Meisterschaft zu bestreiten. Zusammenfassend war er insgesamt vier Saisons in der GP2-Serie unterwegs; seine beste beendete er im Jahr 2013 auf Rang 6.

Der Schwede hatte bereits Ende November letzten Jahres die Möglichkeit, den Sauber C33 an beiden Testtagen in Abu Dhabi zu fahren. «Es war grossartig, den Sauber C33 zu fahren und gleichzeitig die Arbeit mit dem Team zu beginnen. Alles in allem war es positiv. Ich kann die Saison 2015 kaum erwarten.»

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