Alfa Romeo: Wieso Werbung auf dem Ferrari von Vettel?
Der Kreis hat sich geschlossen: Ende der 20er Jahre tauchte auf den GP-Rennern von Alfa Romeo das berühmte Pferdchen des damaligen Alfa-Werksfahrers Enzo Ferrari auf – wenige Jahre darauf übernahm Ferrari die Renneinsätze von Alfa Romeo. Heute ist es sozusagen umgekehrt: auf dem GP-Auto von Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen ist auf der Motorabdeckung das Emblem von Alfa Romeo zu sehen.
An dieser Stelle ein wenig Historie: Alfa steht seit 1910 als Abkürzung für «Società Anonima Lombarda Fabbrica Automobili» (also Aktiengesellschaft Lombardische Automobilfabrik), Romeo kam im Dezember 1915 hinzu, als die Rüstungsgesellschaft von Nicola Romeo das Sagen in der jungen Firma übernahm.
Als Markenzeichen ist seit gut hundert Jahren unverändert: in der linken Seite ein rotes Kreuz auf weissem Grund (die Farben der Stadt Mailand), rechts eine grüne Schlange mit Drachenkopf und Krone, auf blauem Grund, auch dies Teil des Mailänder Stadtwappens. Die Schlange mit einem Kind im Mund geht auf eine Legende aus den Kreuzzügen zurück, als ein Mitglied der Mailänder Familie Visconti bei Rom einen Sarazenenfürsten tötete und dessen Wappenschild an sich nahm. Auf das Schild war angeblich eine Schlange mit Kind im Mund gemalt.
Was aber macht nun das Alfa-Romeo-Logo auf dem Ferrari-Rennwagen?
Jahrelang stand auf den Ferrari-GP-Autos ein Fiat-Schriftzug, für die Mutterfirma von Ferrari. Alfa Romeo wird jetzt auf dem Rennwagen gezeigt, weil Fiat-Geschäftsleiter Sergio Marchionne die Mailänder Automarke wieder erstarken lassen will. So wird in diesem Jahr das legendäre Modell Giulia neu aufgelegt. Es ist auch davon die Rede, dass Ferrari für Alfa Romeo Hybridtechnik entwickelt, welche ihre Wurzeln im Formel-1-Engagement hat.