Toro Rosso: 2015 auch neben der Strecke schneller
Die Präsentation des Toro Rosso STR10 hat gezeigt, wie schön ein 2015er-Bolide aussehen kann. Das neue Rennauto der Red Bull-Nachwuchsschmiede besticht durch sein schlankes Heck und seine tiefgezogene Fahrzeugnase. Ob der Renner aus Faenza auch schnell ist, wird sich beim ersten Vorsaisontest in Jerez zeigen: Morgen, Sonntag, darf der Spanier Carlos Sainz im neuen Renner erstmals vor heimischer Kulisse ausrücken.
Der Spross der gleichnamigen Rallye-Legende freut sich schon: «Ich bin überglücklich, dass ich meinen ersten offiziellen Auftritt als Formel-1-Fahrer hier in Spanien absolvieren kann und ich freue mich darauf, das Auto morgen zum ersten Mal auszuprobieren. Ich habe den ganzen Winter hart an meiner persönlichen Kondition gearbeitet und auch einige Zeit im Werk in Faenza verbracht, um mich mit dem Team vertraut zu machen.»
Sainz verrät auch: «Ich habe auch ein paar Tage im Simulator verbracht. Nun bleiben uns nur noch zwölf Testtage, um uns auf den ersten GP in Melbourne vorzubereiten. Eine meiner Prioritäten ist es, das ganze Rennwochenendprozedere durchzuspielen und so viele Erfahrungskilometer wie möglich zu sammeln.»
Auch Sainz' Teamkollege Max Verstappen fiebert seinem ersten Testeinsatz in Spanien entgegen. Der erst 17-jährige Niederländer gesteht: «Ich kann den Saisonstart kaum erwarten. Der morgige Tag wird unglaublich lange für mich, da ich Carlos zuschauen darf, wie er im neuen Auto fährt!» Der Formel-1-Neuling ist überzeugt: «Nachdem ich schon beim Nachsaison-Test in Abu Dhabi zwei Tage im 2014er-Auto sitzen durfte, schon davor bei einigen Freitagstrainings Erfahrungskilometer sammeln konnte und einige Zeit im Simulator verbracht habe, bin ich nun gut auf die kommende Herausforderung vorbereitet. Für mich stehen noch sechs Testtage auf dem Programm, danach geht es ab nach Australien zu meinem ersten GP-Einsatz! Darauf freue ich mich schon seit Beginn meiner Kart-Karriere.»
Vorfreude herrscht aber nicht nur bei den Piloten, sondern in allen Abteilungen der Mannschaft von Teamchef Franz Tost. Chef-Renningenieur Phil Charles erwartet: «In diesem Jahr sind wir alle besonders aufgeregt, denn es fühlt sich an, als hätten wir sehr viele Probleme bewältigen müssen, die sich durch den Wechsel vom V8 zum V6-Turbo ergaben. Gegen Ende des Jahres waren wir in der Lage, sehr schnell einen Motorenwechsel vorzunehmen und wir konnten alle Installationsschwierigkeiten überwinden, weil wir ein besseres Verständnis über die Funktionsweise des Autos hatten. Die Abläufe an der Strecke werden in diesem Jahr sehr viel schneller vonstattengehen.»
Auch Teammanager Graham Watson ist überzeugt: «Was den Einsatz an den Rennwochenenden angeht, sollten wir uns in einer besseren Situation als 2014 befinden, denn die Technologie ist nun ein Jahr alt und wir werden keine grundlegenden Änderungen am Ablauf vornehmen. Wir haben im vergangenen Jahr einige wichtige Lektionen gelernt, das bedeutet, dass wir nun genug wissen, um keinen falschen Respekt vor der Technologie zu haben.»