Honda: Zweites Team neben McLaren? Kein Thema mehr
McLaren-Teamchef Eric Boullier und Honda-Rennchef Yasuhisa Arai
Das Zähneknirschen der Honda-Gegner war unüberhörbar: Renault, Ferrari und Mercedes goutieren es wenig, dass die Japaner exklusiv mit McLaren in die Formel 1 zurückkehren.
Tatsächlich herrscht ein Ungleichgewicht: Honda also alleine mit McLaren, Renault arbeitet mit den beiden Red-Bull-Teams Red Bull Racing und Toro Rosso. Ferrari rüstet die Kunden Sauber und Manor aus (so denn die frühere Marussia-Truppe wirklich zurück kommt). Mercedes arbeitet wie Ferrari mit dem Werksrennstall, darüber hinaus beliefert die Marke mit dem Stern Williams, Lotus und Force India.
McLaren hat stets den Exklusiv-Charakter des Deals mit Honda betont. Aber es entspricht dem Wunsch der FIA, dass die Motorenhersteller mit mehr als nur einem Partner arbeiten. Und auch Honda selber hat nie ausgeschlossen, dass man mittelfristig mindestens ein zweites Team ausrüsten werde. Noch vor einem Jahr meinte Arai: «Wenn jemand nach 2016 unsere Motoren will, dann könnten wir die liefern.»
Was bedeuten würde: die Exklusivität für McLaren endet nach zwei Jahren.
An Gedankenmodellen gab es einiges: So hätte man bei einem zweiten Team beispielsweise die McLaren-Junioren Kevin Magnussen und Stoffel Vandoorne platzieren können.
Doch inzwischen hat sich einiges geändert. Denn zu den Wintertests mit McLaren sagt Honda-Sportchef Yasuhisa Arai: «Sobald wird ein Problem gelöst haben, taucht ein neues auf.»
Arai enthüllt, dass es keine Anfrage eines Teams für Motoren gegeben hat. Der Japaner wundert sich darüber auch nicht: «Vielleicht ist Honda für viele noch ein wenig rätselhaft.» Arai spielt damit das Leistungspotenzial des japanischen V6-Turbos an.
Die jüngsten Signale aus Tokio besagen: Ein zweites Team mit Antriebseinheiten ausrüsten, das ist derzeit nicht wichtig. Wichtig ist es, die Zusammenarbeit mit McLaren auf die Reihe zu bekommen.