Romain Grosjean: «Renault–Mercedes? Vergleich unfair»
Romain Grosjean nützt die Mittagspause für eine kleine Medienrunde. Der frühe Termin hat noch einen Hintergrund: heute Abend will der Genfer den Rückflug in die Arme seiner Familie nicht verpassen.
Der Lotus-Pilot fasst seinen Testwinter so zusammen: «Mein erster guter Eindruck vom neuen Auto aus Jerez hat bis heute Bestand. Es ist leicht, mit diesem Auto anzugreifen und Grenzen auszuloten. Bei jeder Änderung der Abstimmung tut der Wagen genau das, was wir uns von ihm erwarten. Das ist alles sehr positiv. Und das macht Mumm für Australien.»
«Am schwierigsten hier war es eigentlich, die Reifen richtig zum Arbeiten zu bringen. Das hängt auch mit den Pistentemperaturen zusammen. Am meisten Freude – abgesehen vom guten Handling des Wagens – macht der Motor. Das ist einfach wie Tag und Nacht gemessen zu unserem Testwinter von 2014. Wir haben gewissermassen den Mercedes-Motor ins Heck gehängt, alle Leitungen angeschlossen, ihn angelassen und sind auf die Strecke hinausgefahren. Und alles hat funktioniert. Aber vielleicht ist der Vergleich ein wenig unfair. Vor einem Jahr war die ganze Technik neu, da haben sich alle schwergetan. Aber der ganze Mercedes-Motor funktioniert als Paket einfach besser, auch das Hochschalten und Herunterschalten ist viel sanfter.»
«Was sich auch zu zeigen scheint: unser Auto funktioniert je besser, desto wärmer es ist. Von mir aus können also die Rennen in Australien, Malaysia und Bahrain ruhig kommen! Wir sind mit unserer Arbeit sehr zufrieden. Klar gibt es an der Abstimmung noch einiges zu verbessern. Unser Ziel für die ersten Rennen? Wenn du ein so schlechtes Jahr hattest, dann willst du einfach mal Punkte holen. Von Podesträngen sprechen wir dann später.»
«Wir haben bei den Wintertests so gut wie alle Punkte abgearbeitet, die wir hier erledigen wollen. Es kommen noch einige neue Aero-Teile. Das Auto gibt mir die Zuversicht, dass wir eine schöne Saison vor uns haben. Aber bei den Wintertests ist es immer das Gleiche – du bist dir nie so ganz sicher, was die anderen gemacht haben. Die Hosen runtergelassen werden erst in Melbourne. Fest steht für mich nur, dass Mercedes erneut weit voraus ist.»