Saison 2015 ohne Deutschland-GP: Wo ist die Lösung?
Nico Rosberg 2011 auf dem Nürburgring: Die Aussichten sind düster
Unglaublich: Deutschland stellt mit Sebastian Vettel einen vierfachen Formel-1-Weltmeister, nunmehr im Ferrari. Deutschland stellt mit Mercedes den aktuellen Formel-1-Champion, mit einem Nico Rosberg am Lenkrad, der Lewis Hamilton 2014 zur Verzweiflung brachte. Mit Nico Hülkenberg fährt ein Pilot Formel 1, der ein besseres Auto verdient hätte als den Force India. Und trotz all dem sieht es immer wahrscheinlicher so aus, als müsste Deutschland ohne Grand Prix auskommen – eine Blamage für alle Beteiligten.
Selbst wenn für einen WM-Lauf auf dem Nürburgring oder dem Hockenheimring im letzten Moment noch eine Lösung gefunden wird: der nächste Misserfolg ist programmiert. Denn längst müsste der Ticketverkauf laufen, aber das ist schwerlich möglich, wenn keiner weiss, ob überhaupt ein Rennen stattfindet. Und das grundlegende Problem ist auch nicht aus der Welt geschafft.
Für die Fans in den sozialen Netzwerken ist der Schuldige an der Misere längst gefunden: Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone. Für die GP-Freunde steht fest: seine Antrittsgebühr ist einfach zu hoch. Die zwingt die Veranstalter zu hohen Ticketpreisen, und die wiederum halten die Fans fern.
Aus Sicht von Ecclestone ist eine harte Linie verständlich: Drückt er bei den Deutschen ein Auge zu, dann stehen die anderen Veranstalter sofort auch auf der Matte und verlangen ermässigte Gebühren.
Für den Baumeister der modernen Formel 1 haben Veranstalter mit Problemen einfach ihre Hausaufgaben zu wenig gut gemacht. Dabei wird vergessen, dass am Nürburgring und am Hockenheimring einfach nicht so locker kalkuliert werden kann wie in, sagen wir Abu Dhabi. Von den Turbulenzen um den Verkauf des Nürburgrings mal ganz abgesehen.
Eine Formel-1-WM ohne Deutschland-GP? Ist das denkbar? Vielen Traditionalisten zieht es beim Gedanken den Magen zusammen. Auf der anderen Seite: Wir sind seit 2008 ohne Grossen Preis von Frankreich ...
Bernie Ecclestone beteuert, er versuche, das Rennen zu retten. Aber nicht um jeden Preis. Die Veranstalter sagen, sie versuchten das Unmögliche. Aber nicht um jeden Preis. Die Frage ist: Gibt es da in der Mitte einen Treffpunkt? Gibt es noch Hoffnung?
Die Antwort kennt nur Bernie Ecclestone.