Ecclestone: «Michael Schumacher hat Ferrari geführt»
Bernie Ecclestone mit Michael Schumacher in erfolgreichen Ferrari-Zeiten
2014 war für Mercedes ein Durchmarsch vom ersten bis zum letzten Rennen. Abgesehen von den drei «Patzern» in Kanada, Ungarn Belgien, wo Red-Bull-Racing-Pilot Daniel Ricciardo den Siegerpokal überreicht bekam, waren die Silberpfeile nicht zu schlagen. Bernie Ecclestone ist der festen Überzeugung, dass sich an dieser Situation auch in diesem Jahr nichts ändern wird.
«Ich setze sogar alles, was ich besitze, auf diesen Tipp», sagte der Brite gegenüber der Welt am Sonntag. Alleine schon durch die Motorenregel sei es so gut wie garantiert, dass die Dominanz der Silberpfeile so bald nicht gebrochen werden könne. Daran könne nicht mal die Lockerung des Reglements bezüglich der Motorenweiterentwicklung etwas ändern.
«Mir wäre es lieber gewesen, wenn nur Mercedes die Motoren hätte einfrieren müssen. Allerdings bin ich mir nicht einmal sicher, ob das für die Konkurrenz gereicht hätte, um die Lücke zu schließen», zweifelte der 84-Jährige. Egal, wie gut die anderen arbeiten würden, Mercedes sei immer einen Schritt voraus.
Ein Team, das offensichtliche Fortschritte gemacht hat, ist Ferrari und Ecclestone sieht Parallelen zu den 1990er Jahren, als er den jetzigen FIA-Präsidenten Jean Todt davon überzeugte, nach Maranello zu gehen. «Sie waren damals sehr italienisch. Wie jetzt. Dann kam Todt und richtete alles neu aus, auch, weil er eine Menge Unterstützung von Michael Schumacher bekam. Ich weiß das, weil Michael mir einmal erzählte, dass er eigentlich immer der Ferrari-Teammanager war. Das glaube ich auch.»
Jetzt hoffe er, dass Sebastian Vettel ein ähnliches Kunststück gelinge wie Schumacher, sagte Eccelstone. «Ich hoffe, dass Sebastian einen Aufbau schaffen kann wie damals Todt und Schumacher. Michael Schumacher hat Ferrari geführt. Ich glaube nicht, dass Sebastian in dieser Position sein wird. Sergio Marchionne glaubt, dass er das Team auf Vordermann bringen kann. Ich hoffe, dass er damit recht hat - und zwar für ihn, Ferrari, die Formel 1 und Sebastian.»
Bezüglich Michael Schumacher findet Ecclestone es besonders schlimm, dass der siebenmalige Weltmeister, der sich nach seinem schweren Skiunfall am 29. Dezember 2013 immer noch in der Rehabilitationsphase befindet, sich ausgerechnet in der Freizeit so schwer verletzt hat. «Ich weiß nichts über seinen aktuellen Zustand», gestand er. «Das klingt merkwürdig, aber wenn er sich schon in diesem beklagenswerten traurigen Zustand befindet, wäre es wohl folgerichtiger gewesen, wenn ihm ein Unfall im Rennsport passiert wäre, statt beim Skifahren. Das ist die Tragödie bei dieser Geschichte. Er hatte eine Menge Unfälle und nahm eine Menge anderer Risiken in Kauf. Wenn ihm dabei etwas passiert wäre, dann wäre es eben so gewesen. Aber so? Es war ja noch nicht einmal ein Skirennen…»