Eric Boullier über Fernando Alonso: Erfundene Storys
Teamchef Eric Boullier hat gestern ein Bild aus dem McLaren-Werk in Woking getwittert. Es zeigt ihn selber mit einem sichtlich gut gelaunten Fernando Alonso. Das Bild soll demonstrieren: alles läuft nach Plan, macht euch keine Sorgen, Fernando wird in Malaysia fahren.
Zum wiederholten Male hat Boullier betont, dass McLaren beim seltsamen Testunfall des zweifachen Formel-1-Champions «nichts verheimlicht. Schliesslich ist es ja auch in unserem Interesse, Licht ins Dunkel zu bringen. Wir verstecken uns auch nicht hinter dem Autoverband FIA, wie uns teilweise unterstellt wird. Wir haben alles getan, was wir tun mussten, aber wir taten es eben nicht in der Öffentlichkeit. Bei unserem Vorgehen steht im Mittelpunkt, welche Verantwortung wir unseren Piloten gegenüber haben. Es gibt darüber hinaus bestimmte Regeln, ein bestimmtes Prozedere, das es einzuhalten gilt, wenn ein Fahrer wieder auf die Rennstrecke will, und daran halten wir uns. Regeln sind Regeln.»
Der Franzose kann es verstehen, «dass spekuliert wird. Aber nur bis zu einem bestimmten Punkt. Das Problem hier ist, dass viele Emotionen ins Spiel gekommen sind. Bilder von einem Krankenwagen sind immer eindrucksvoll. Sofort platzten die sozialen Netzwerke fast vor Nachrichten besorgter Fans, die wissen wollten, wie es Fernando geht. Aber keiner wusste etwas. Darauf entstand ein Medienspektakel mit einem Vakuum an Information.»
Boullier gegenüber «El País»: «Ich muss euch bestimmt nicht erklären, welche Rolle Fernando in Spanien spielt. Sein Bekanntheitsgrad und der Mangel an Information führten zur Situation, dass gewisse angebliche Neuigkeiten schlicht erfunden waren, aber dennoch grosse Verbreitung fanden. Es gibt sehr viele Menschen, die bare Lügen erzählen, nur um auf Twitter mehr Follower zu erhalten oder zu erreichen, dass mehr Menschen ihre Blogs lesen. Leider prüfen auch viele Journalisten ihre Quellen nicht, so dass wir in den Bereich der puren Spekulation gelangen.»
«Alonso geht es gut. Die einzige Sorge, die wir uns in den letzten Tagen machten – dass er zu viel Zeit zuhause verbringt und dort langsam durchdreht. Es wird höchste Zeit, dass er auf die Rennstrecke zurückkehrt, selbst wenn das letzte Wort dazu bekanntlich nicht bei uns liegt.»
Das letzte Wort haben vielmehr die Ärzte des Autoverbands FIA. Sie untersuchen Fernando in exakt einer Woche in Sepang, am Donnerstag vor dem Malaysia-GP.