Toto Wolff: «Die Formel 1 braucht keine Revolution»
Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff: ««Ich persönlich finde, dass der Sport selbst keine drastische Neuausrichtung nötig hat»
Es ist wie so oft in der Formel 1: Wer zurückliegt, fordert drastische Änderungen im Reglement, die Spitzenreiter plädieren hingegen für sanftere Anpassungen. Diesmal haben jene, die sich eine Revolution wünschen, gute Argumente. Denn die neuen Formel-1-Renner mit ihren V6-Turbo-Antriebseinheiten scheint nicht vielen Fans zu gefallen – sinkende TV-Quoten und leere Zuschauerränge bezeugen: Die Formel 1 steckt in der Krise.
Abhilfe soll eine neuerliche Änderung der Regeln bringen. Stellvertretend für viele Fahrerlager-Dauergäste und Fans forderte Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene jüngst eine Revolution, um das Interesse an der Formel 1 wieder anzufachen: «Ab 2017 will ich Autos sehen, die die Fans begeistern, die ästhetischer sind und die mehr Lärm machen, so dass einem die Haare zu Berge stehen, wie bei einer Heavy-Metal-Band», erklärte der Italiener kämpferisch.
Das sieht Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff nicht so: «Ich persönlich finde, dass der Sport selbst keine drastische Neuausrichtung nötig hat. Wir sprechen darüber, die Regeln oder die Autos oder die Motoren zu ändern, doch das sollte nicht unser erstes Ziel sein. Wir sind als Weltmeister in der glücklichen Position, mit den Regeln klar zu kommen.»
Der 43-jährige Wiener räumt aber auch ein: «Trotzdem müssen wir offen bleiben und an dieser Diskussion teilnehmen. Wir müssen uns zusammensetzen und schauen, wie wir die Formel 1 insgesamt verbessern können. Wenn wir uns darauf einigen, das Aussehen der Renner verändern zu wollen, dann sollten wir auch diskutieren, ob die Autos breiter sein sollen oder grössere Räder zum Einsatz kommen sollen.»