Eric Boullier: «McLaren braucht noch zwei Jahre»
Eric Boullier mit Jenson Button in Melbourne
Der Grand Prix von Australien war eine Demonstration der Überlegenheit von Mercedes. Lewis Hamilton und Nico Rosberg kamen mehr als eine halbe Minute vor dem drittplatzierten Sebastian Vettel im Ferrari ins Ziel. McLaren-Pilot Jenson Button beendet das erste Saisonrennen als Elfter und Letzter und war der einzige Fahrer im Feld, der sogar zwei Mal überrundet war.
Der große Abstand, den die Silberpfeile vor der Konkurrenz haben, bereitet der Konkurrenz Kopfzerbrechen, da es nicht so aussieht, als sollten Ferrari, Williams, Red Bull Racing und Co. die Lücke schnell schließen können. Man geht davon aus, dass Lewis Hamilton und Nico Rosberg die Königsklasse noch mindesten ein Jahr beherrschen und die Kollegen der anderen Teams zu Statisten verdammen werden.
Im Gegensatz zu anderen Teamchefs glaubt Eric Boullier jedoch nicht, dass diese Dominanz schlecht für den Sport sei und die Zuschauer vergraulen werde. «Sicher wollen die Leute die Autos eng beieinander sehen, so wie es 2012 war, es ist aber so, dass jegliche technische Änderung die Tür für Abstände und Schlupflöcher öffnet», sagte der Franzose bei ESPN. «Ich bin nicht überrascht, denn das ist der Preis, den man dafür bezahlt, wenn man das Reglement so drastisch ändert. Man muss Geduld haben, um aufzuholen.»
Insbesondere der riesige Abstand von Honda auf Mercedes sei zu erwarten gewesen, betonte Boullier. In Australien lag McLaren-Honda im Qualifying etwa fünf Sekunden hinter der Bestzeit. «In unserem Fall hat Mercedes seinen Motor über mehr als drei Jahre hinweg entwickelt und Honda in 18 Monaten, das alleine erklärt schon vieles», sagte er.
«Für Ferrari und Renault kann ich nicht antworten, aber Mercedes hat ein gutes Team und sie haben letztes Jahr einen ziemlich guten Job gemacht. Daher kann man davon ausgehen, dass sie jetzt einen noch besseren machen. Mich überrascht das gar nicht. Die Motoren haben noch sehr viel Potential, das ausgeschöpft werden kann und daher kann es mehr als ein paar Jahre dauern, bis die anderen aufgeholt haben.»