Qualifying Malaysia: Sebastian Vettel in der 1. Reihe
Lewis Hamilton sicherte sich auf dem nassen Sepang International Circuit die 40. Pole seiner F1-Karriere
Schon vor dem Qualifying zum Malaysia-GP war klar: Der Kampf um die Startaufstellung würde dank der Mercedes-Verfolger Williams und Ferrari sowie der knappen Zeitunterschiede zwischen den beiden Scuderia-Piloten Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen spannend werden. Dass ein Silberpfeil auf der Pole-Position landen würde, bezweifelte niemand in der Boxengasse, obwohl Mercedes einige Probleme mit der Antriebseinheit im Auto von Champion Lewis Hamilton zu bewältigen hatte.
Die erste Zeit des Tages liess sich denn auch der Weltmeister mit 1:39,269 min gutschreiben, während sein Mercedes-Teamkollege in der zweitletzten Kurve etwas weit ausholen und sich deshalb hinter seinem Teamkollegen einreihen musste. Vettel setzte seinen Ferrari mit einer halben Sekunde Rückstand auf Platz 3 vor Williams-Rückkehrer Valtteri Bottas ein. Der Finne hatte den Australien-GP auslassen müssen, weil er im ersten Qualifying des Jahres in Melbourne einen schmerzhaften Riss in der Bandscheibe erlitt.
Blitze am Horizont
Erst dahinter folgte Bottas' Landsmann Räikkönen, der Toro Rosso-Jüngling Carlos Sainz, Williams-Pilot Felipe Massa, Force India-Fahrer Nico Hülkenberg, Sauber-Neuling Felipe Nasr und Lotus-Pilot Romain Grosjean auf die restlichen Top-10-Plätze verwies. Bevor die Formel-1-Stars zum zweiten schnellen Versuch im ersten Qualifying-Segment ausrückten, holten sie sich an den Boxen frische Reifen ab.
Während die Manor-Box vermelden musste, dass Will Stevens das ganze Abschlusstraining verpassen würde (Gründe dafür wurden vorerst nicht genannt), braute sich am Horizont ein Gewitter zusammen. Es blitzte und donnerte, als die Piloten der Positionen 10 bis 19 zur erneuten Zeitenjagd ausrückten.
Am Ende hatten Nasr, McLaren-Pechvogel Jenson Button, sein Teamkollege Fernando Alonso und das Manor-Duo Roberto Merhi (der noch mit einem Ausritt neben die Piste unterhalten hatte) und Will Stevens (der das ganze Qualifying verpasste) das Nachsehen. Die beiden Schlusslichter müssen um ihre Starterlaubnis zittern, da sie die 107-Prozent-Hürde nicht geschafft haben.
Die Top-Ten belegten in der ersten Pause Hamilton vor Rosberg, Vettel, Sainz, Bottas, Grosjean, Sauber-Pilot Marcus Ericsson, Lotus-Pilot Pastor Maldonado, Räikkönen und Red Bull Racing-Star Daniel Ricciardo. Auch Massa, Daniil Kvyat, Max Verstappen sowie Hülkenberg und Force India-Teamkollege Sergio Pérez schafften den Sprung ins Q2.
Regen im zweiten Qualifying-Abschnitt
Knapp zwei Minuten nach dem Start des zweiten Qualifying-Segments kam dann der Regen – erst nur in den Kurven 5 bis 8, bald darauf aber auch auf der restlichen Strecke. Die Piloten beeilten sich, eine gute Runde in den Asphalt zu brennen, doch Räikkönen patzte und musste nach nur fünf Minuten erkennen: Eine Verbesserung war angesichts des starken Regenschauers nicht mehr möglich. Auch Maldonado, Hülkenberg, Pérez, Sainz und Nasr mussten sich mit dem verfrühten Aus abfinden.
An der Spitze hatte sich Rosberg die Bestzeit vor Vettel, Bottas, Ricciardo, Grosjean, MAssa, Verstappen, Hamilton, Kvyat und Ericsson gesichert. Die restlichen zehn Minuten nutzten die Teams, um ihre Autos für die Fahrt auf nasser Piste einzustellen, während der starke Regen begleitet von Donner die Strecke unter Wasser setzte. Kaum war die Q2-Zeit abgelaufen, kam die Meldung, dass sich das Top-Ten-Stechen um mindestens 15 Minuten verspäten würde.
Nach einer langen Zwangspause konnten die Formel-1-Piloten die letzten zehn Minuten des Zeitfahrens in Angriff nehmen. Während Vettel auf Intermediates ausrückte, rückten Bottas und Ericsson auf den Regenreifen aus. Auch Hamilton und Rosberg setzten auf Intermediates, und sicherten sich damit die Spitzenpositionen vor Vettel, Verstappen, Ricciardo, Kvyat und Ericsson.
Die Konkurrenz reagierte und holte sich auch frische Intermediates-Reifen an der Box ab. am Ende durfte sich Hamilton über seine 40. Pole-Position in der Formel 1 freuen, Vettel schaffte das Undenkbare und verdrängte Rosberg mit einer Zehntelsekunde Vorsprung aus der ersten Startreihe. Rosberg, Ricciardo, Kvyat, Massa, Verstappen, Grosjean, Bottas und Eircsson komplettierten die Top-Ten.