Ecclestone: «Bis ich gefeuert werde oder sterbe»
Bernie Ecclestone ist sich sicher: «Wenn jemand mit einem guten Angebot kommt, dann bin ich mir sicher, dass CVC die Rechte verkaufen wird»
Bernie Ecclestone ist ein Mann der klaren Worte. Der Formel-1-Chefvermarkter nimmt kein Blatt vor den Mund, selbst wenn es um seinen eigenen Job geht. In Malaysia erklärte er in einer internationalen Medienrunde auf die Frage nach einem möglichen Nachfolger, den er einarbeiten könnte: «Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich kein guter Lehrer bin. Das wäre so, wie wenn Frank Sinatra in Rente gehen und deshalb einen Sänger an seine Seite bekommen würde.»
Der 84-jährige Brite betont: «Wenn ich einmal weg bin, wird wer immer mein Nachfolger werden mag, das Ganze wahrscheinlich auf eine komplett andere Art angehen, vielleicht mit einem Team, das ihm hilft.» Und er fügt gewohnt trocken an: «Ihr müsst also warten, bis ich gefeuert werde oder sterbe – dann wird sich alles weisen.»
Dass im Fahrerlager wieder einmal das Gerücht die Runde macht, Red Bull wolle als Mehrheitseigner in die Formel 1 einsteigen, scheint Ecclestone nicht zu stören: «Ich wäre begeistert, und CVC wäre das auch.» Ein konkretes Interesse verneint er, weist aber darauf hin, dass alles möglich ist – wenn der Preis stimmt: «Es ist die Arbeit von CVC, Unternehmen zu kaufen und zu verkaufen. Wenn also jemand mit einem guten Angebot kommt, dann bin ich mir sicher, dass sie die Rechte verkaufen werden. Das müssten sie in einem solchen Fall.»
?Auch dass Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko unlängst mit dem Ausstieg aus der Formel 1 drohte, kommentiert Ecclestone folgendermassen: «Die Leute sagen manchmal Sachen, ohne gross darüber nachzudenken. Er wird diese Entscheidung nicht fällen, das macht Dietrich Mateschitz. Es ist aber durchaus möglich, dass das passiert.»
Auch den Vorwurf, er kassiere für die Austragung der Rennen zu viel Geld von den GP-Organisatoren, nimmt Ecclestone gelassen: «Wahrscheinlich stimmt das. Aber die Teams bekommen 62 Prozent des ganzen Unternehmensgewinns. Wenn wir also weniger Geld machen, dann bleibt auch den Teams weniger Geld.»