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James Allison: «Sebastian Vettel haut uns um»

Von Mathias Brunner
Der englische Cheftechniker von Ferrari stellt Team-Neuling Sebastian Vettel ein hervorragendes Zeugnis aus: «Er ist ein knallharter Arbeiter, aber ein famoser Kerl.»

Bei Ferrari weht ein neuer Wind. Es hat viele Wechsel im Organigramm gegeben, angefangen beim Star-Piloten – Sebastian Vettel für Fernando Alonso. Ferrari-Technikchef James Allison ist überaus angetan davon, was der Deutsche bislang gezeigt hat.

Er schwärmt: «Zunächst einmal ist Sebastian Vettel einfach ein famoser Kerl, extrem zivilisiert und bodenständig, ein hervorragender Kommunikator. Wenn er harte Kritik äussern muss, dann findet das immer in einer konstruktiven und aufbauenden Weise statt. Man spürt in jeder Sekunde, dass er das Team nach vorne bringen will. Seine Arbeitsethik haut uns um. Alles, was wir von ihm bislang zu sehen bekommen haben, war positiv.»

Positiv soll auch der Entwicklungsrhythmus sein. James Allison sagt: «Wir schaufeln neue Teile aufs Auto, so schnell wir sie austüfteln, im Windkanal testen und bauen können. Wir haben jede Menge Entwicklungen in petto. Die Aero-Regeln sind noch recht jung, da gibt es viel Spielraum.»

Dazu gehört gemäss James Allison auch eine kurze Fahrzeugnase: «Wir arbeiten daran, aber es ist nicht ganz einfach, den Crashtest zu bestehen. Von der Art und Weise, wie wir den Wagen entworfen haben, wird es auch nicht möglich sein, eine so extrem kurze Nase zu haben wie einige andere Autos. Aber der Vorteil ist offensichtlich, also bereiten wir das vor.»

«Beim Motor haben wir ebenfalls noch reichlich Raum für Verbesserungen. Wir haben so viele Wertmarken zur Entwicklung offen, dass wir uns da einiges versprechen. Wir können im Grunde den halben Motor neu machen – Kolben, Nockenwellen, Zylinderkopf, Einlässe und so fort.

Von einem Windkanalverbot aus Spargründen, wie von Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner vorgeschlagen, hält Allison überhaupt nichts: «Das wäre extrem töricht. Denn Flussdynamikberechnungen funktionieren einfach auf sich alleine gestellt nicht. Wer auf den Windkanal verzichtet, der glaubt zwar, dass er den Wagen in die richtige Richtung entwickelt, aber wenn er dann auf die Rennstrecke kommt, wird er merken – vieles aus der Theorie funktioniert in der Praxis nicht. Berechnungen können den Windkanal nicht ersetzen. Das wird nicht passieren. CFD, also Flussdynamik, ist einfach noch nicht so weit, um bei Rennwagen den Windkanal zu ersetzen.»

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