Marko: «Daniel Ricciardo so gut wie Sebastian Vettel»
Dickes Lob für Daniel Ricciardo: Der Australier bescherte Dr. Helmut Marko im vergangenen Jahr drei GP-Siege – und damit viel Freude
Für Red Bull Racing gestaltete sich der Start in die Saison 2015 schwieriger als erwartet: Technische Probleme – vorwiegend mit der Renault Antriebseinheit – sorgten dafür, dass der Rennstall aus Milton Keynes mit Daniel Ricciardo und Daniil Kvyat in den ersten vier Grands Prix des Jahres nur 23 WM-Punkte sammeln konnte – das reicht «nur» für den vierten Platz in der Teamwertung – hinter Mercedes, Ferrari und Williams. Zudem musste Red Bull Racing Sebastian Vettel ziehen lassen. Der vierfache Champion wechselte im Winter zu Ferrari.
Doch Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko ist überzeugt, dass sein Team mit Toro Rosso-Aufsteiger Daniel Ricciardo einen würdigen Ersatz für den jüngsten vierfachen Formel-1-Weltmeister der Geschichte gefunden hat. Der fröhliche Australier war 2014 der einzige Pilot im Feld, der neben den überlegenen Silberpfeilen Siege einfahren konnte. In Kanada, Ungarn und Belgien kam der 25-Jährige aus Perth als Erster ins Ziel.
Dr. Marko erklärt im Interview mit den Kollegen der Auto Bild: «Sebastian hat ganz klar seine Vorzüge und seine Routine. Aber Daniel Ricciardo hat im vergangenen Jahr bereits bewiesen, dass er in Sachen Speed und Autoentwicklung auf gleicher Stufe ist.»
Der 71-jährige Grazer betont, dass er noch immer einen persönlichen Kontakt zu Vettel pflegt, und verrät: «Ich habe ihm auch zu seinem Sieg gratuliert. Ich habe mich sehr darüber gefreut, denn es gibt da so interne Grand-Prix-Wetten im Fahrerlager und ich habe als Einziger auf Sieg Vettel gesetzt. So gesehen war ich doppelt froh über seinen Erfolg!»
Wie hoch die Gewinnsumme war, will Dr. Marko nicht verraten: «Das weiss ich gar nicht mehr, das war die malaysische Währung. Ich habe das dann auch alles gleich wieder im Duty-Free-Shop verjubelt! Aber im Ernst, das Verhältnis zu Sebastian war ja eines, das über die Jahre hindurch doch über den Rennsport aufgebaut war. Da verändert man sich halt. Aber das heisst ja nicht, dass man sich nicht mehr grün ist.»