Sauber vor Gericht: Mit Adrian Sutil in Barcelona?
Der 2014er Sauber-Fahrer Adrian Sutil
?Pessimisten hatten ihre Pinsel in den Kübel mit schwärzester Farbe getunkt: Das Sauber-Material werde in Australien beschlagnahmt, so wie es die Anwälte des Rennfahrers Giedo van der Garde beantragt hatten, das Team werde in Malaysia gar nicht mehr antreten und wohl bald zusperren, Monisha Kaltenborn werde in Melbourne inhaftiert.
Nichts von all dem ist passiert: die Rechtsvertreter des niederländischen Rennfahrers zogen in Australien die Anträge auf Beschlagnahmung des Sauber-Material sowie auf Inhaftierung von Frau Kaltenborn zurück, die Angelegenheit, so die Anwälte, sei geregelt.
Zur Erinnerung: Van der Garde hatte Sauber wegen Vertragsbruchs verklagt und sowohl von einem Gericht in der Schweiz als auch in Australien Recht bekommen. Dem 2014er Sauber-Testfahrer van der Garde stünde ein Renncockpit bei Sauber zu, hatten beide Richter entschieden.
Die aussergerichtliche Einigung soll Sauber 15 Millionen Euro kosten, eine Zahl, die weder vom Schweizer Rennstall noch von van der Garde je bestätigt worden ist.
Doch damit ist das Problem nicht gelöst, mehr Fahrer als freie Cockpits zu haben. Denn auch der 2014er Sauber-GP-Fahrer Adrian Sutil besitzt einen Vertrag, um 2015 für das viertälteste Formel-1-Team Rennen zu fahren. In den Sauber-Rennern sitzen jedoch Marcus Ericsson und Felipe Nasr, deren Sponsor-Gelder für Sauber überlebenswichtig sind.
Nach wochenlangen Verhandlungen zwischen dem Management von Sutil und Sauber konnte keine Lösung gefunden werden. Über den Verlauf eines ersten Gerichtstermins in der Schweiz ist Stillschweigen vereinbart.
Durchaus denkbar, dass der heutige Williams-Reservist Adrian Sutil und seine Rechtsvertreter nun in Spanien einen ähnlichen Weg beschreiten wie damals Giedo van der Garde in Australien, um seinen Forderungen Nachdruck zu verleihen. Also ein Antrag auf Beschlagnahmung des Materials.
Sauber nimmt zu den Verhandlungen mit Adrian Sutil keine Stellung.