Sebastian Vettel: «Das entspricht nicht der Realität»
Champion Lewis Hamilton im Rückspiegel: Am Ende musste sich Sebastian Vettel geschlagen geben
Sebastian Vettel nutzte beim Start zum Spanien-GP die Gunst der Stunde und zog an seinem Vordermann Lewis Hamilton vorbei auf die zweite Position, weil dieser mit durchdrehenden Rädern zu kämpfen hatte. Vettel gab richtig Gas, verlor den Anschluss zu Leader Nico Rosberg jedoch nach nur wenigen Runden. Am Ende musste er sich sogar mit dem dritten Platz begnügen, weil Hamilton blitzschnell reagierte und seine Strategie umstellte. Mit drei Stopps – die schon auf dem Papier die etwas schnellere Variante waren – schob sich der Formel-1-Champion am Ferrari-Star vorbei.
Vettel fasste nach dem Rennen zusammen: «Beim Start zog ich direkt an Lewis vorbei. In den ersten beiden Runden dachte ich noch, da geht was, dann war aber klar, dass Nico wegzieht. Gratulation an ihn und das Team! Er hat sich die Reifen gut aufgeteilt, und ich denke, das war wohl der Schlüssel zum Erfolg heute. Beim ersten Stopp ist er noch etwas hängengeblieben, trotzdem konnte er dank der Umstellung auf die 3-Stopp-Strategie von seinem Extra-Speed profitieren. Ich hing nach meinem zweiten Stopp auch etwas im Verkehr fest und habe da etwa ein, zwei Sekunden verloren – die dann am Ende gefehlt haben. Deshalb kam er nach seinem Stopp wieder vor mir auf die Strecke.
Der Heppenheimer gesteht: «Ich wusste aber ehrlich gesagt auch, dass es schwierig wird, ihn hinter mir zu halten, und der Rennausgang hat ja auch gezeigt, dass meine Sorgen nicht unbegründet waren. Wir haben alles gegeben; aber er kam dank seiner 3-Stopp-Strategie vorbei.» Dass die Lücke zu den Silberpfeil-Piloten trotz vieler neuer Teile, die Ferrari zum Auftakt der Europa-Saison mit nach Barcelona gebracht hatte, erschreckend gross ausfiel, will er nicht überbewerten: «Das entspricht nicht der Realität. Realistischer wäre es, den Durchschnitt der ersten fünf Rennen zu nehmen.»
Vettel erklärte: «Unser Rückstand variiert von Rennen zu Rennen, das kommt ganz auf die Strecke an. Hier waren wir ganz klar nicht konkurrenzfähig, und natürlich bin ich mit dieser Lücke nicht zufrieden. Ich habe heute aber richtig Druck gemacht. Aber natürlich bin ich nicht glücklich mit dem Rennausgang. Aber wir dürfen nicht vergessen, das mag zwar offensichtlich nicht der beste Kurs für uns sein, aber wir dürfen auch nicht vergessen, dass wir den Silberpfeilen näher als alle anderen Teams gekommen sind. Darauf können wir stolz sein.»