MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Dicke Luft bei Lotus: Fahrer und Technik versagten

Von Mathias Brunner
Romain Grosjean

Romain Grosjean

Die Stimmung bei Lotus ist nach dem Spanien-GP nicht besser geworden: Kollision zwischen Pastor Maldonado und Romain Grosjean, technische Probleme an beiden schwarzen Rennwagen.

Für die meisten ist die 13 eine Unglückszahl, für Pastor Maldonado ist sie eine Glückszahl, daher hat er sie als permanente Startnummer ausgewählt. Aber die 13 brachte dem Venezolaner dieses Mal kein Glück: in dieser Runde schepperte er ausgerechnet mit seinem Lotus-Stallgefährten Romain Grosjean zusammen. «Dabei ist mein Heckflügel gebrochen», sagt Maldonado. «Und damit war mein Rennen so gut wie beendet.»

Die Stimmung zwischen Maldonado und Grosjean ist gereizt. Der Genfer ist sauer, weil der Südamerikaner auf seinem Vertrag beharrt, wonach er, Pastor, das ganze Rennwochenende lang im Auto sitzen muss. Daher räumt Grosjean jeweils sein Cockpit für Testfahrer Jolyon Palmer. «Auf die Dauer ein unmöglicher Zustand», hatte Grosjean im Training geschimpft.

Zurück zum Rennen: Pastor fuhr eine Weile mit eingedrückter rechter Endplatte herum, dann kam er an die Box, wo die Lotus-Mechaniker den grössten Teil davon wegrissen. So raste Maldonado weiter.

Ende der 45. Runde war aber Schluss. Lotus-Technikchef Nick Chester: «Als wir sahen, dass Maldonado keinen Boden auf die Gegner gutmacht und Punkte ausser Reichweite waren, da haben wir entschieden, den Wagen zu schonen und ihn aus dem Rennen zu nehmen.»

Die Kohlen holte – einmal mehr – Romain Grosjean aus dem Feuer, nach der dritten Punktefahrt in Folge wurde er Achter.

Selbstverständlich war das nicht. Der Genfer sagt: «Ich hatte einen schlechten Start. Nach der Kollision mit Maldonado machte ich mir Sorgen um den Frontflügel. Dann brach ungefähr bei Rennmitte auch noch der vierte Gang.»

Ach ja, und dann nahm Grosjean noch den eigenen Mechaniker auf die Fahrzeugnase. Romain weiter: «Der Wagen begann wegen der abgefahrenen Reifen beim Boxenstopp zu rutschen, ich konnte nicht rechtzeitig anhalten. Ich sah die Augen des Mannes am Wagenheber wie sie grösser und grösser wurden. Jetzt kann ich darüber schmunzeln, aber in Wahrheit haben wir sehr viel Glück gehabt.»

Drei Mechaniker kamen gemäss Federico Gastaldi, des stellvertrenden Teamchefs, mit leichten Blessuren davon. Aber der Argentinier sagt: «Das sind harte Jungs. Beim folgenden Boxenstopp standen schon alle wieder auf ihren Posten.»

Und was war nun mit der Kollision?

Alan Permane, der leitende Lotus-Ingenieur: «Das Rennen war ein ziemliches Chaos, und es ist nie ideal, wenn sich die eigenen Fahrer ins Auto rumpeln. Aber ich könnte jetzt keinem die Schuld geben, selbst wenn die Kollision vermeidbar war. Wir haben uns Videoaufnahmen angeschaut, die Meinungen gehen auseinander. Ich sagte Romain und Pastor einfach – bitte sorgt dafür, dass das nicht mehr vorkommt.»

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