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Ecclestone: Sitzung über F1-Zukunft nur Zeitfresser?

Von Adam Cooper
Bernie Ecclestone mit Toto Wolff von Mercedes (links) und Christian Horner von Red Bull Racing

Bernie Ecclestone mit Toto Wolff von Mercedes (links) und Christian Horner von Red Bull Racing

Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone ist vor der Sitzung der Strategiegruppe der FIA skeptisch: der 84jährige Engländer glaubt, dass sich die Vertreter kaum auf Wesentliches einigen werden.

Werden am 14. Mai wirklich die Weichen zu einer neuen, besseren Formel 1 ab 2017 gestellt? Bei der Sitzung der so genannten Strategiegruppe des Autoverbands FIA kommen zahlreiche Vorschläge auf den Tisch, die den Sport kosteneffizienter und attraktiver gestalten sollen – andere Motoren, frisch geformte Rennwagen, Verbot von Windkanaltests, neues Reifenreglement.

Während sich Fans und Fachleute grösstenteils einig darüber sind, dass in der Formel 1 Handlungsbedarf besteht, um wieder mehr Fans anzulocken, gehen die Meinungen weit auseinander, wie das im Detail geschehen soll.

Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone hat Zweifel, ob sich die Mitglieder der Strategiegruppe einig werden. Der Brite sagt mir: «Wir werden wohl vier oder fünf Stunden in dieser Sitzung verbringen. Und dann werden wir das Datum des nächsten Meetings vereinbaren. Das Problem – wir haben eine Demokratie, und das ist nicht gut. Du weisst, dass ich keine Demokratien mag, weil vor diesem Hintergrund wettbewerbsorientierte Menschen nie einen Konsens finden. Jene, die derzeit vorne liegen, sperren sich aus naheliegenden Gründen gegen Veränderungen. Und sobald sie wieder zu den Verlierern gehören, da fordern sie Änderungen. So ist das immer. Wir müssen vielmehr die Möglichkeit haben, sagen zu können – so machen wir’s und damit fertig.»

Die Entscheidungsfindung in der Strategiegruppe läuft über 18 Stimmen. Sechs davon liegen beim Autoverband FIA, sechs bei Ecclestone und sechs bei den Rennställen. Jeder Vorstoss, der sich eine Mehrheit sichert, wird der Formel-1-Kommission vorgelegt. Wird er dort gutgeheissen, legt ihn die Kommission dem FIA-Weltrat zum Abnicken vor. Dann wird er ins Reglement eingebettet.

Eine Priorität für Ecclestone: bezahlbare Motoren. Der Formel-1-Promoter will erneut vorschlagen, dass kleinere Teams mit den bis Ende 2013 verwendeten V8-Saugmotoren plus einer kinetischen Energierückgewinnung (KERS) antreten dürfen. Er glaubt, das sei kostengünstiger. Die FIA will hingegen nicht vom V6-Konzept abrücken. Mercedes will ebenfalls keiner Rückkehr zum V8 zustimmen. Renault und Honda wären von einer Rückkehr zum Saugmotor auch wenig angetan.

Der Verdacht liegt nahe: mit der Möglichkeit, einen günstigen V8-Motor zu verwenden, sollen die Hersteller dazu gezwungen werden, die Kosten für die V6-Aggregate zu senken.

Ecclestone glaubt nicht, dass wir mit einer Zweimotoren-Formel 1 automatisch eine Zweiklassengesellschaft hätten. «Die Leute, die heute um den achten Rang fahren, die würden auch danach um Rang 8 fahren. Die wären auch mit einem Mercedes-Motor nicht weiter vorne. Es ist vielleicht nicht nett von mir, das zu sagen, aber es ist wohl die Wahrheit.»

Ecclestone glaubt nicht daran, dass 2015 noch eine fünfte Antriebseinheit pro Fahrer erlaubt wird: «Vier Einheiten pro Pilot, das ist im Reglement verankert. An sich sprachen sich die Teams für einen fünften Motor aus, so wie 2014, aber nun sagen einige schon wieder – vielleicht sollten wir doch beim gültigen Reglement bleiben. Die Motorenlieferanten wollen für einen fünften Motor mehr Geld, und die Teams können sich das nicht leisten.»

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