Könnte ART GP ein McLaren-Kundenteam werden?
French Connection: Nicolas Todt im Gespräch mit McLaren-Renndirektor Eric Boullier
In ihrer Sitzung vom Donnerstag entschied die F1-Strategiegruppe, sogenannte Kundenautos wieder zuzulassen. Ein Formel-1-Rennstall muss künftig folglich nicht mehr zwingend seinen eigenen Renner konstruieren. Damit wird der Aufstieg in die Königsklasse wieder günstiger und somit attraktiver. Sollten die etablierten Rennställe in finanzielle Schwierigkeiten geraten, die sie nicht überwinden können, wäre somit für genügend neue Anwärter gesorgt.
Eine der Triebfedern der Kundenauto-Idee soll McLaren-Oberhaupt Ron Dennis gewesen sein. Sein Rennstall arbeitet eng mit dem GP2-Team ART GP zusammen – sollte der Brite also einen Chassis-Kunden suchen, der als zweites Honda-Team antritt, dann wäre die französische Nachwuchsschmiede die logische Wahl.
In diesem Jahr tritt ART GP mit McLaren-Talent Stoffel Vandoorne und Honda-Schützling Nobuhara Matsushita in der GP2-Serie an – und tritt dabei im neuen, grauen Lack-Kleid von McLaren auf. Wie der Rennstall aus Woking gehört auch der Rennstall aus Villeneuve-la-Guyard, der zudem in der GP3 und in der DTM antritt, zu Teilen einer Investorengruppe aus Bahrain.
Auf der Inhaber-Liste findet sich mit Nicolas Todt auch ein in Rennsport-Kreisen populärer Name. Der Sohn des FIA-Präsidenten Jean Todt, der verschiedene Rennfahrer wie Felipe Massa und Pastor Maldonado managt, betont aber, dass es noch zu früh ist, um über einen möglichen Aufstieg in die Königsklasse zu spekulieren: «Ich habe nichts Spezielles zur Verkündung des Automobilweltverbands FIA zu sagen.»
Der 37-jährige Franzose erklärt: «Den Formel-1-Einstieg kann ART in Erwägung ziehen, aber das macht für uns nur Sinn, wenn alles passt. Auch wenn die Kundenautos neue Möglichkeiten eröffnen, könnte ART auch dem Beispiel von Haas F1 und Ferrari folgen, und gemeinsam mit McLaren eine Technologie-Partnerschaft eingehen, während man das eigene Chassis baut, wie es die aktuellen Regeln vorschreiben.»