Kanada-GP: Strafen, Unfälle, wie lautet Quali-Reihe?
Jenson Buttons kaputtes Auto
Beim Schweizer Sauber-Rennstall wird im Fahrerlager des Circuit Gilles Villeneuve fieberhaft am Wagen von Felipe Nasr gearbeitet. Gemäss Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn scheint das Chassis allen Befüchtungen zum Trotz heil geblieben zu sein. Die Frage ist nun: Schaffen die flinken Sauber-Mechaniker das Kunststück, den Wagen rechtzeitig fürs Abschlusstraining fit zu machen?
Am Fahrer wird es nicht liegen: Obschon der 22jährige Felipe Nasr über Nackenschmerzen klagt, haben ihm die FIA-Ärzte nach einer kurzen Untersuchung grünes Licht für einen Start gegeben. Der Aufprall in die Mauer geschah mit knapp 8g, das ist zweieinhalb mal weniger heftig als beispielsweise der Einschlag von Max Verstappen in die Pistenbegrenzung von Monaco.
Das gibt uns wunderschön die Brücke zu Verstappen und einem weiteren Sorgenkind, Jenson Button: denn kann Nasr trotz der ganzen Arbeit bei Sauber doch nicht fahren und da Buttons McLaren wegen kaputter Energierückgewinnung out ist und Max Verstappen obendrein eine Strafe von fünfzehn Rängen zurück hat, stellt sich die Frage: Wer müsste sich dann eigentlich als Letzter zum Start des Kanada-GP aufstellen?
Generell gilt: die Reihenfolge von Ereignissen zählt. Max Verstappen hat wegen der Kollision mit dem Lotus von Romain Grosjean in Monaco eine Strafe von fünf Rängen zurück erhalten. Hier in Kanada kommen zehn Ränge hinzu, weil sein Toro Rosso einen fünften Renault-Motor braucht.
Auf seine Platzierung im Abschlusstraining kommen nun also fünfzehn Plätze hinzu. Da er kaum unter die ersten Fünf kommen wird, tritt eine besondere Strafenregel in Kraft: Wer die zehn Ränge zurück nicht erfüllen kann (wenn Max, sagen wir Zwölfter im Abschlusstraining ist, kann er ja nur acht Ränge absitzen), erhält eine zusätzliche Strafe im Rennen. Für 1–5 nicht abgesessene Ränge in der Startaufstellung setzt es eine Fünfsekunden-Stop-und-go-Strafe im Grand Prix; für 6–10 nicht abgesessene Ränge ist es eine Strafe von zehn Sekunden. Für 10–20 Ränge wäre es eine Durchfahrtsstrafe.
Sollte Nasr nicht am Abschlusstraining teilnehmen können, würde er auf den letzten Platz rücken und Verstappen damit eins nach vorne.
Da Button gewiss nicht am Abschlusstraining teilnehmen kann, weil die Energierückgewinnung spinnt, wäre an sich der Engländer neuer Letzter, doch bei ihm stellt sich auch die Frage, ob neue Motorenkomponenten eingebaut werden müssen und ob das nicht noch eine zusätzliche Strafe nach sich zieht.Denkbar auch, dass man den britischen Weltmeister dann aus der Box starten lässt. Eine Option, die auch den anderen zur Verfügung steht.
Fazit: Es ist heutzutage gar nicht so einfach, auf eine logische Startaufstellung zu kommen. Nach dem Qualifying werden wir schlauer sein.