Kimi Räikkönen: Leere Drohungen vom Ferrari-Teamchef?
Fiat-CEO Sergio Marchionne und Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene werden über die Zukunft von Kimi Räikkönen entscheiden
Dass Kimi Räikkönens Vertrag ??nach dieser Saison ausläuft, sorgte schon früh im Jahr für Diskussionen. Der stille Iceman kommunizierte bald darauf, dass er gerne weiterhin für die Scuderia fahren würde, doch Teamchef Maurizio Arrivabene warnte, dass die Leistung stimmen muss.
Daran hat sich bisher nichts geändert, während Kimi für seine Verhältnisse wortreich beschreibt, dass es etwas ganz besonderes ist, in Diensten der Scuderia zu stehen, erklärt Arrivabene erneut: «Ich habe sehr direkt mit Kimi geredet, und er weiss genau – je mehr Punkte er abliefert, desto grösser sind seine Chancen zu bleiben.»
Arrivabene warnte in Kanada auch: «Ich weiss genau, sollte ich einen Fahrer brauchen, dann hätten wir in einer Minute einen Ersatz gefunden. Das ist kein Problem. Das Problem ist, mit dem gegenwärtigen Piloten zu arbeiten und sicherzustellen, dass sie die bestmögliche Leistung liefern.»
Das mag stimmen, doch es stellt sich die Frage, welche Optionen der charismatische Teamchef wirklich hat. Denn glaubt man den Leistungsargumenten von Arrivabene, müsste Kimis Nachfolger eine bessere Erfolgsbilanz als der schnelle Finne aufweisen. Das reduziert die Möglichkeiten auf einige wenige Namen.
Gerüchten zufolge sollen Williams-Talent Valtteri Bottas und Red Bull Racing-Star Daniel Ricciardo ganz oben auf der Wunschliste der Roten für einen möglichen Kimi-Ersatz stehen. Doch beim vierfachen Weltmeisterteam betont man, dass der Vertrag mit dem fröhlichen Australier kugelsicher sei, und Williams soll eine vertraglich zugesicherte Option auf Bottas haben, die man auch nutzen wolle.
Einige Fahrerlager-Stimmen flüstern deshalb, dass Ferrari Räikkönen wohl ein weiteres Jahr auf die Strecke schicken und somit abwarten wird, bis Bottas oder Ricciardo auf dem Markt sind.
Das scheint plausibel, die Frage ist nur: Was bezweckt Arrivabene mit seinen Drohgebärden? Die Antwort darauf hat der der 58-Jährige aus Brescia selbst schon gegeben: «Wenn wir glauben, dass wir Räikkönen am besten wachhalten, indem wir die Option noch nicht ziehen, dann werden wir auch dabei bleiben.»
Bis zum 31. Juli haben die Italiener Zeit, Räikkönen auf diese Art und Weise zu «motivieren». Dann läuft die vereinbarte Option auf eine Verlängerung des Vertrages mit dem Weltmeister von 2007 aus, wie die Kollegen der italienischen Zeitung Corriere dello Sport berichten.