Warum ein F1-Comeback in Le Mans nicht in Frage kommt
In Le Mans herrscht eine besondere Atmosphäre – für Formel 1-Rennen ist die Strecke aber nicht geeignet
Nur ein Mal war die Formel 1-WM in Le Mans zu Gast: 1967 wurde der fünfte WM-Lauf als Grosser Preis von Frankreich ausgetragen, den Jack Brabham für sich entschied, nachdem die beiden Lotus-Piloten Graham Hill und Jim Clark wegen eines Getriebeschadens ausgefallen waren. Allerdings war die Königsklasse des Motorsports nicht wie die Helden des 24h-Klassikers von Le Mans auf dem altehrwürdigen Circuit de la Sarthe unterwegs.
Die Formel 1 trat auf der verkürzten Variante an, die unter dem Namen Circuit Bugatti bekannt ist und auf der bis heute die MotoGP-Stars zum WM-Kräftemessen antreten. Diese Strecke umfasste nur die berühmte Start-Ziel-Gerade sowie die erste langgezogene Rechtskurve des 24h-Kurses, der Rest bestand aus einer Abfolge von mehrheitlich engen Kurven, weshalb der Rundkurs weder bei den Fahrern noch bei den Fans besonders gut ankam.
Es blieb denn auch bei diesem einen Gastspiel, und eine Rückkehr ist trotz aller Le Mans-Begeisterung nicht in Sicht. Denn die Strecke an der Sarthe verfügt nicht über die nötige FIA-Homologation für Formel-1-WM-Läufe. Diese wird nur an jene Kurse vergeben, die den strengsten Sicherheitskriterien des Automobilweltverbandes entsprechen und somit die entsprechende Höchstwertung erhalten.
Die Gründe dafür liegen auf der Hand: An zu vielen schnellen Ecken des Kurses gibt es zu wenig Raum für genügend grosse Auslaufzonen, die angesichts der hohen Geschwindigkeiten der Formel-1-Boliden vorgeschrieben sind.
Das gleiche Schicksal teilen andere legendäre Kurse, derzeit verfügen weltweit nur 34 Strecken über die nötige Formel-1-Homologation. Einige Kurse, wie etwa der Circuito de Jerez, verfügen über eine «2 + 1T»-Homologation, die sie dazu berechtigt, die Königsklasse zu Testfahrten zu empfangen.