Carmen Jordá: Lotus-Debüt noch im Juli?
Carmen Jordá
Was ist eigentlich aus dem Testprogramm von Carmen Jordá bei Lotus geworden? Bislang nicht viel – die 27-Jährige taucht zwar regelmässig bei Grands Prix auf und ist bisweilen im TV in der Lotus-Box zu sehen, aber das Team schweigt sich darüber aus, wann sie einmal hinters Rennlenkrad soll.
Der Einsatz an einem GP-Wochenende kommt überhaupt nicht in Frage, denn bislang hat die hübsche Jordá bei ihren Renneinsätzen wenig überzeugt. In drei Jahren GP3 von 2012 bis 2014 hat die die Schlussränge 28, 30 und 29 erreicht, als beste Platzierung steht ein 13. Platz beim Heimrennen auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya 2012 zu Buche. Da muss niemand diskutieren, ob eine Superlizenz verdient wäre.
Als Lotus im Februar bekannt gab, dass Carmen als Entwicklungsfahrerin verpflichtet sei, hagelte es Hohn und Spott. Ihr ehemaliger Stallgefährte Rob Cregan ätzte, Jordá könne nicht mal eine Filmrolle entwickeln, geschweige denn einen Rennwagen; andere stellten fest, das Einzige, was sich hier wohl entwickle, sei das Budget von Lotus.
Jordá selber hat sich von der ganzen Kritik nicht einschüchtern lassen. «Die Formel 1 ist voller Eifersucht. Es gibt hier nur wenige Cockpits, nur die wenigsten Fahrer schaffen es. Wenn man hart arbeitet und alles gibt, wie ich, dann kann man es schaffen.»
Das Testprogramm innerhalb der Saison ist mit den zwei Tagen auf dem Red Bull Ring abgeschlossen, aber Jordá sagt gegenüber «El Mundo»: «Derzeit entspanne ich ein paar Tage in Valencia, dann geht es wieder in den Simulator von Lotus. Ich muss auch für meinen ersten Einsatz im Formel-1-Renner trainieren, der rückt mit jedem Tag näher. Ich darf über das Datum noch nicht sprechen, ich hoffe, ich habe schon bald aufregende Nachrichten.»
Gemäss Reglement besteht die einzige Einsatzmöglichkeit für Jordá entweder in einer Demo-Fahrt von Lotus (mit einem mindestens zwei Jahre alten Renner, kein Kilometerlimit) oder in einem Filmtag. Gemäss Formel-1-Reglement stehen jedem Team pro Saison zwei solcher Filmtage zu, dabei dürfen nicht mehr als 100 Kilometer zurückgelegt werden. Der Autoverband FIA muss überdies davon informiert sein, welche Fahrzeuge und welche Fahrer zum Einsatz kommen. Der Wagen rollt auf Demo-Reifen von einer sehr harten Mischung, welche mit dem aktuellen Pirelli-Gummi wenig zu tun haben.
Ab dem Ungarn-GP Ende Juli macht die Formel 1 überdies gemäss Reglement drei Wochen Pause bis zum 17. August, dem Montag vor dem Belgien-GP.