Jos Verstappen exklusiv: Max Verstappen bei Ferrari?
Max und Jos Verstappen
In italienischen Medien geisterte während des Silverstone-GP-Wochenendes erstmals herum, Ferrari schnüffle hinter dem jungen Max Verstappen her. Dies im Zuge des Kimi-Räikkönen-Nachfolgespiels. Das wiederum erzeugte Aufregung in den Niederlanden. Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko wischte das vom Tisch: «Solche Spekulationen sind völlig sinnlos, denn Max ist über einen Mehrjahresvertrag an Red Bull gebunden und wird auch im kommenden Jahr einen Toro Rosso fahren.»
Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene hat längst keine Lust mehr, in jeder Woche neue Namen von Fahrern zu kommentieren, die angeblich für Räikkönen kommen: «Wir konzentrieren uns ganz auf Kimi.»
Aber Max Verstappen zu Ferrari ist ein Gerücht, das sich aller Dementi zum Trotz nicht in Luft auflöst, also fragen wir dazu jenen Mann, der es am ehesten wissen sollte – Max Verstappens Papa Jos.
Jos Verstappen (43) sagt exklusiv zu SPEEDWEEK.com: «Für uns war es ganz wichtig, einen langfristigen Vertrag mit Red Bull abschliessen zu können, und mit dem sind wir sehr zufrieden. Ich habe nicht die geringste Ahnung, woher dieses Gerücht kommt. (Beginnt zu lachen.) Vielleicht liegt es daran, dass Max einen guten Job macht! Vielleicht spielt hier auch hinein, dass Ferrari mit dem Gedanken liebäugelt, Kimi Räikkönen zu ersetzen. Dann entstehen eben solche Gerüchte. Aber Fakt ist – es gibt keinen Kontakt zu Ferrari und fertig..»
Der 17jährige Max Verstappen liegt mit zehn Punkten auf dem 14. Zwischenrang der WM, in neun Rennen konnte der Niederländer zwei Mal unter die besten Zehn fahren, in Malaysia als Siebter und in Österreich als Achter. Welche Zwischenbilanz zieht der 107fache GP-Teilnehmer Jos zum neunfachen GP-Teilnehmer Max?
Verstappen senior: «Ich glaube, generell hat Max gute Leistungen in den Rennen gezeigt. Er hat auch ein paar gute Abschlusstrainings gehabt, aber hier liegt noch eine Schwierigkeit. Es ist nicht einfach, im Qualifying das Optimum aus den Reifen zu holen, manchmal gelingt ihm das, manchmal etwas weniger. Es geht hier um Nuancen in den Reifentemperaturen, und keiner sollte auch vergessen, dass gewisse Strecken für Max neu sind. Er ist zwar von Anfang an schnell, aber um das Letzte herauszuholen, dazu bedarf es auch der Erfahrung.»
«Was ich von ihm spüre – er bekommt immer mehr Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Ich sehe hier eine Aufwärtstendenz. Er war im Qualifying von Österreich stark, er war auch in allen freien Trainings in England sehr stark, leider gab es dann im Abschlusstraining ein Problem mit dem Wastegate-Ventil.»
«Die Ausgangslage für die zweite Saisonhälfte sehe ich so: Max wird mehr Erfahrung sammeln, nicht nur im Umgang mit den Reifen, das erhöht das Selbstvertrauen zusätzlich. Er hat mit dem Toro Rosso ein sehr gutes Auto, nun brauchen wir einfach noch ein wenig mehr Leistung, und dann dürfen wir uns auf einige schöne Leistungen freuen. Im Rennen ist Max sehr stark, er ist dann aggressiv, wenn er es sein soll, er kann überholen, und bislang finde ich, dass er ein gutes Zeugnis verdient.»