Formel 1 2016: Manor-Marussia in US-Besitz?
Am Circuit of the Americas in Texas
Eine Investorengruppe aus den USA, mit dem Rennpromoter Tavo Hellmund und Financier James Carney an der Spitze, überlege sich, die Mehrheit an einem Formel-1-Rennstall zu übernehmen, das berichten die Kollegen von motorsport.com. Tavo Hellmund ist in Formel-1-Kreisen kein Unbekannter: er ist der Sohn des früheren Mexiko-Rennpromoters Gustavo Hellmund, Tavo ist von Kindesbeinen an mit Bernie Ecclestone befreundet, er stand hinter den Plänen zum «Circuit of the Americas» in Austin (Texas), dann stellte er die Weichen zur Rückkehr des Mexiko-GP, der in diesem Jahr am 1. November stattfindet.
Angeblich stehe das Manor-Marussia-Team im Zentrum des Interesses von Hellmund und Carney. Der im vergangenen Herbst in die Zahlungsunfähigkeit geschlitterte Rennstall war vom irischen Geschäftsmann Stephen Fitzpatrick gerettet worden.
Für den langjährigen Formel-1-Journalisten Joe Saward macht das wenig Sinn: «Das Gerücht ist aus verschiedenen Perspektiven seltsam. Erstens habe ich nichts davon gehört, dass Fitzpatrick das Team wieder loswerden wolle. Nach meinem letzten Stand der Dinge will er hier ganz im Gegenteil in Ruhe etwas aufbauen und seine Investitionen verstärken. Zum richtigen Preis wären überdies konkurrenzfähigere Rennställe zu haben, wieso sollte eine Investorengruppe ausgerechnet Manor-Marussia aussuchen? Generell sind wir in unsicheren Zeiten, was die Formel 1 angeht, auch was die Besitzverhältnisse des Sports angeht – obschon verschiedene Rennställe übernommen werden könnten, erleben wir nichts davon. Für Caterham wurde auch kein Käufer gefunden. Offenbar überwiegen derzeit für potenzielle Investoren die Risiken. Ausser für den rennbegeisterten Fitzpatrick.»
«Für mich sind solche Geschichten mit Vorsicht zu geniessen. Niemand sah Marussia richtig als russisches Team an, Besitzverhältnisse hin oder her, und kaum jemand würde Manor als US-amerikanisches Team wahrnehmen. Wenn Penske, Ganassi, Andretti oder Rahal hinter der Story stehen würden, dann wäre das eine ganz andere Kiste. Ich würde mich über so viele US-Teams wie möglich im Formel-1-Sport freuen, aber ich bin skeptisch.»
Manor-Marussia hat auf unsere Anfrage zu einer Stellungnahme bislang nicht reagiert.